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Gelähmte kann nun dank Roboterarm Kaffee trinken

Dank eines von US-Wissenschaftlern entwickelten Roboterarms hat eine vom Hals abwärts gelähmte Frau ohne fremde Hilfe Kaffee trinken können.

Heute Redaktion
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Bild: DAPD

Die 58-jährige Cathy Hutchinson habe den Roboterarm mit ihren Gedanken gesteuert und das Getränk zu ihrem Mund geführt, berichtete das Fachmagazin Nature. Hutchinson ist den Angaben zufolge durch einen Schlaganfall gelähmt und kann nicht mehr sprechen. "Erstmals seit fast 15 Jahren hat sie aus eigenem Willen etwas anheben können", sagte der Neurologe Leigh Hochberg.

Der Versuch vom April vergangenen Jahres ist Teil einer andauernden klinischen Testreihe zu dem Roboterarm. Die Forscher hoffen, unter Tetraplegie leidenden Menschen einen Teil ihrer Selbstständigkeit zurückgeben zu können. Vor sechs Jahren hatten die Wissenschaftler vom Hals abwärts gelähmte Patienten mit ihren Gedanken einen Cursor auf einem Computerschirm bewegen lassen. In der nächsten Stufe ließen sie Patienten einen Roboterarm steuern und nach Schaumstoffobjekten greifen.

Auch feste Objekte greifbar

Wie Nature berichtete, schaffte es Hutchinson nun, auch feste Objekte zu greifen. In vier von sechs Anläufen sei es der Frau gelungen, eine mit Kaffee gefüllte Flasche an ihren Mund zu führen und mit einem Strohhalm daraus zu trinken. Die Wissenschaftler hatten den Angaben zufolge bei Hutchinson ein Elektrodenfeld von der Größe einer Aspirin-Tablette in die für die Körperbewegung zuständige Gegend der Hirnrinde eingepflanzt, über die Impulse der Neuronen in Befehle an den Roboterarm übersetzt werden.