Eigentlich ungewohnt: Österreicher geben sich optimistisch. Zwei von drei sehen sie sich in einer guten Lage, leicht ihren Arbeitsplatz wechseln zu können. Und das bei aktuell steigenden Arbeitslosenzahlen.
Wie es derzeit am Arbeitsmarkt aussieht und was sich die Menschen wünschen, zeigt der Arbeitsmarkt-Kompass von Marketagent und Leitbetriebe Austria (941 Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 69 Jahren wurden dafür befragt).
Man hätte mehr Jammern erwartet: Größtenteils (84 Prozent) sind die Befragten zufrieden mit ihrem Job. Tatsächlich bereit zu wechseln ist ein Drittel, bei der Generation Z sogar fast jeder zweite (45 Prozent).
Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent: "Es ist bemerkenswert, dass trotz der Zuspitzung der Lage am Arbeitsmarkt und der weiterhin hohen Jobzufriedenheit die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer in Österreich unverändert stark bleibt. Dies zeigt, dass sich der Arbeitsmarkt in einem dynamischen Wandel befindet und viele Menschen offen für neue berufliche Chancen und Herausforderungen sind."
Beim Wechsel gibt es in Österreich ein Top-Kriterium. Mehr Geld nennen 62 Prozent als Motivation. Aber nur halb so viele erwarten sich bei einer Job-Rochade auch wirklich mehr am Konto (26,7 Prozent).
Auf Platz zwei der Kriterien landet der Wunsch nach gutem Arbeitsklima (54 Prozent), auf Platz drei flexible Arbeitszeiten (40,5 Prozent). Überraschend, je älter die Befragten sind, desto wichtiger sind ihnen diese zwischenmenschlichen Faktoren am Arbeitsplatz.
Für die Arbeitnehmer wird Flexibilität immer wichtiger, sowohl bei den Arbeitszeiten als auch beim Ort. Der bevorzugte Home-Office-Anteil liegt bei 38,3 Prozent und am stärksten Wert darauf legen die Millennials mit 43,7 Prozent. Ebenfalls die 4-Tage-Woche kommt bei ihnen und der Generation X am besten an.
Für 86,3 Prozent der Befragten sind Überstunden kein Problem, solange sie fair bezahlt sind, dann sind sie bereit, diese auch zu leisten.