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Geldboten-Überfall: Zwei Angeklagte haben 68 Identit...

Heute Redaktion
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Bild: foto-kerschi.at

Zwei Räuber, die am 2. Juni 2014 einen Geldboten in einer Sparkasse-Filiale in Marchtrenk überfallen haben, standen am Dienstag in Wels vor Gericht. Die beiden verdächtigen Männer besitzen eine kriminelle Vorgeschichte, sie verfügen zusammen über 68 Identitäten. Eine Jus-Studentin aus Rumänien soll Schmiere gestanden haben.

Das Trio leugnet den Überfall, bei dem 270.000 Euro erbeutet wurden. Den Tätern wird vorgeworfen, in der Nacht vor der Tat einen Kastenwagen gestohlen zu haben. Sie sollen diesen vor dem Bankgebäude geparkt haben und mit Maschinenpistolen eingestiegen sein. Als zwei Geldboten kamen, um die Bankomaten zu befüllen, schlugen sie zu. Sie fesselten die beiden und machten sich mit der Beute aus dem Staub.

200 Meter vor Grenze geschnappt

Mit dem in Waschmittelboxen verpackten Geld fuhren sie davon, wurden aber einen Tag später 200 Meter vor dem Grenzübergang Nickelsdorf von der Cobra gestoppt und festgenommen.

Die beiden 36 und 40 Jahre alten Männer sind im Ausland amtsbekannt. Einer verfügt über 52, der andere über 16 verschiedene Identitäten. Die 22-jährige Studentin ist mit einem der Komplizen liiert, aber bisher unbescholten. Sie soll laut Anklage als Fahrerin und Aufpasserin zum Einsatz gekommen sein.

Männer wollen nur Auftragnehmer sein

Staatsanwalt Günther Diplinger sprach von einer Kombination aus "Kriminaltourismus und Schwerstkriminalität". Das Duo präsentierte in getrennten Einvernahmen dieselbe Version. Sie gaben an, von einem Mann namens "Doro" den Auftrag erhalten zu haben, das Geld nach Rumänien zu bringen. Sie wollen jedoch nichts mit dem Raub zu tun haben.

Der Verteidiger der jungen Frau behauptet, sie habe für den Tag des Fahrzeugdiebstahls ein Alibi, weil sie in Bukarest ein Examen abgelegt hatte. Flugtickets nach Mykonos, die sie bei ihrer Festnahme dabei hatte, seien schon vor dem Überfall gebucht worden. Sie habe nach der großen Prüfung mit ihrem Freund Urlaub machen wollen.

Prozess vertagt

Der Prozess wurde vertagt, weitere Zeugen sollen zu Wort kommen. Die Anklage stützt sich auf DNA-Spuren, Handy-Daten und Hinweisen auf einem Laptop.

 

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