Am Mittwochnachmittag fuhr in Gerasdorf ein Auto einen Mann nieder und verletzte ihn. Ein Zeuge beschrieb den Vorfall als Mordversuch. Der Wagen, in dem zwei polnische Brüder saßen, fuhr danach bei einer Verkehrskontrolle in Wien mit 120 km/h auf einen Polizisten zu, der noch zur Seite hechten konnte. Als sie im Verkehr steckten, wurden die Verdächtigen gefasst.
Um 16:30 Uhr nahm das Auto in der Alfred Fröhlich-Straße in Gerasdorf Fahrt auf und traf den 34-Jährigen, der in Begleitung eines Arbeitskollegen zu Fuß unterwegs war. Der Schwerverletzte wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Unfallkrankenhaus Meidling nach Wien gebracht. Der Augenzeuge berichtete der Polizei, dass es sich nicht um einen Unfall handelte, sondern dass sein Kollege offenbar absichtlich niedergefahren wurde.
Bei Verkehrskontrolle raste Auto auf Polizisten zu
Nach dem Zusammenprall raste das Auto davon. Auf der Flucht geriet der Wagen auf der Brünner Straße in Wien-Floridsdorf in eine Verkehrskontrolle. Als die Polizeistreife das 120 km/h fahrende Auto stoppen wollte, fuhr der Lenker auf einen Polizisten zu, der noch gerade rechtzeitig zur Seite springen konnte. Nach dem Vorfall wurde sowohl in Gerasdorf, als auch in Wien nach dem Auto gefahndet.
In Wien blieb der Wagen im Verkehr stecken, was Beamten ermöglichte, die Insassen anzuhalten. Im Wagen befand sich ein Brüderpaar (27 und 34 Jahre). Die beiden Männer wurden wegen Fluchtgefahr festgenommen und zurück nach Gerasdorf gebracht.
Morddrohungen per SMS
Der Arbeitskollege, der den Unfall bezeugt hatte, erzählte in der Vernehmung, dass das Opfer von einem der Brüder per SMS Morddrohungen erhalten habe. Die Beschuldigten verwickelten sich hingegen immer wieder in Widersprüche.
Der 27-Jährige soll das Opfer niedergefahren, sein älterer Bruder den Wagen beim Anhalteversuch der Polizei gelenkt haben. Beide besitzen keinen gültigen Führerschein. Auf dem Auto war ein nachgemachtes Kennzeichen montiert, im Kofferraum lagen weitere Fake-Nummerntafeln.
Unzählige Vorwürfe
Beide Brüder werden wegen versuchten Mordes, Imstichlassen eines Verletzten und Urkundenfälschung angezeigt. Dem Älteren wird außerdem Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen. Gegen ihn besteht ein Aufenthaltsverbot, außerdem sollte er eine wegen Diebstahls verhängte einjährige Strafe antreten.