Niederösterreich

Geldtaschen sollen in Fliegern befördert worden sein

Laudamotion-Flugbegleiter sollen in roten Taschen große Mengen an Bargeld transportiert haben müssen. Ryanair streitet die Vorwürfe ab.

Heute Redaktion
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Ehemalige Laudamotion-Mitarbeiter berichten von fragwürdigen Geldtransporten.
Ehemalige Laudamotion-Mitarbeiter berichten von fragwürdigen Geldtransporten.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Laudamotion-Flugbegleiter sollen seit dem vergangenen Jahr große Mengen an Bargeld in ihren Fliegern mittransportiert haben. Bei dem Geld habe es sich um Bareinnahmen aus Bordverkäufen gehandelt, die von einem Stützpunkt zum nächsten geflogen wurden, wie ehemalige Laudamotion-Mitarbeiter berichteten. Die Gewerkschaft bezeichnet die Vorgänge als "dubios", Ryanair streitet die Vorwürfe ab.

Die Story hatte das Flughafenportal "Austrian Wings" Ende Mai 2020 aufgedeckt, kocht jetzt noch einmal hoch. "Zigtausende Euro an Bargeld, die wöchentlich durch das fliegende Personal in dezenten roten Ledertaschen am österreichischen und deutschen Fiskus ,vorbeigeflogen' werden" - ein ehemaliger Laudamotion-Mitarbeiter brachte den Fall im Interview mit "Austrian Wings" ins Rolllen.

Mit den "Cash-Bags" durch Europa

Üblicherweise würden Bargeldeinnahmen von Flügen in einen Tresor kommen und dann von einer Geldtransportfirma abgeholt. Bei Laudamotion sei das Geld allerdings in roten Taschen - sogenannten "Cash-Bags" - von den Mitarbeitern über mehrere Stationen nach Mallorca geflogen worden, wo es ihnen dann von einem Ryanair-Mitarbeiter abgenommen worden sei, heißt es von Mitarbeitern nun auch gegenüber dem "Profil".

Bis zu 60.000 Euro seien auf diese Art von einer Station zur nächsten geflogen worden, aufgeteilt in Tranchen von knapp unter 10.000 Euro pro Laudamotion-Bordmitarbeiter. Am Ende sei das Geld in Dublin gelandet, heißt es in dem Bericht.

Transport von Bargeld in der EU legal

Generell ist der Transport von Bargeld in der EU legal und nicht mit einer Höchstgrenze limitiert. Beträge von mehr als 10.000 Euro müssen jedoch beim Zoll deklariert werden.

Die Gewerkschaft bezeichnete die Vorgänge als "dubios". Von anderen Fluglinien habe er derlei zuvor nie gehört, sagte der vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart laut "Profil". Er sprach von einem "einmaligen und einzigartigen Vorgang in der österreichischen Luftfahrtgeschichte".

Ryanair stritt die Vorwürfe indessen ab. "Die Behauptungen verärgerter ehemaliger Mitarbeiter entsprechen nicht der Wahrheit," zitieren "profil" und "ORF" die Fluglinie.

Stellungnahme von Ryanair

Seitens der Ryanair-Pressestelle heißt es in einer Stellungnahme, dass die Anschuldigungen nicht korrekt seien:

1. Prior to payments for inflight sales becoming cashless (e.g. credit cards) earlier in 2020 (due to Covid), cash received from Lauda’s inflight sales was transported in accordance with EU regulations and customs requirements to secure central processing cash offices in Spain, the UK & Ireland.

2. Inflight sales on Lauda aircraft are fully recorded in Lauda’s accounting records and tax returns. Since Lauda is loss making it pays no corporate tax on these inflight sales in Austria.

3. All passengers are advised that receipts are provided online on the Lauda website.

4. Cash processing (particularly the transport & counting of coins) is expensive. Lauda saves on processing and transport costs by using the services of secure, central processing cash offices.

5. These false claims by some disgruntled ex-employees are disproven by the fact that they all receive commissions for these inflight sales, which can only be done if these sales are accurately recorded in Lauda’s accounts as they were in all cases."

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