Politik

Das erlernte Bierpartei-Chef Marco Pogo

Bierpartei-Chef Marco Pogo will zuerst Wiener Bürgermeister, dann Kanzler werden. "Heute" traf den Frontmann der Spaßpartei – natürlich auf ein Bier.

Heute Redaktion
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Mit Marko Pogo werden Foto-Shootings zum Punk-Erlebnis.
Mit Marko Pogo werden Foto-Shootings zum Punk-Erlebnis.
Helmut Graf

Der erste Eindruck: mehr Manager als Punkrocker. Wir treffen Marco Pogo im Garten eines Wiener Gasthauses, er sitzt vor einem Laptop. Pogo, 33 und Mastermind von "Turbobier", heißt eigentlich Dominik Wlazny, so steht es auch auf dem Wahlzettel. Er setzt sich die Sonnenbrille auf, bestellt zwei Bier – jetzt sitzt der Rocker am Tisch. Einer aus Simmering halt, der den Bezirk "zukunftsfett" machen will.

Am liebsten wäre Pogo Kanzler

2014 hängte Pogo den Arztkittel an den Nagel, Mediziner ist er wirklich, der Doktor also nicht erfunden, er hörte mitten im Turnus auf, lebt seither hauptberuflich von "Turbobier". Die Idee zur eigenen Partei flog ihm zu: "Ich habe 2005 einen Song geschrieben, der 'Die Bierpartei' hieß. Darin male ich mir aus, wie toll es wäre, Kanzler zu sein." Jetzt kandidiert Pogo aber vorerst einmal für den Wiener Gemeinderat. Wienweit, sein Ergebnis könnte überraschen.

Bei einem Bier spricht Pogo über seine Pläne.
Bei einem Bier spricht Pogo über seine Pläne.
Helmut Graf

"Alkohol ist lustig, Alkoholismus nicht!"

Als Arzt hatte der heutige Chef der Bierpartei oft Alkoholiker als Patienten. "An Alkohol ist vieles lustig, etwa die Geselligkeit und das Brückenbauen", sagt er, "an Alkoholismus aber gar nichts." Bei der "Volksdroge Alkohol" brauche es immer "Maß und Ziel", so Pogo. Er selbst trinke auch weniger, als viele vielleicht vermuten: "Das ist heute mein erstes Bier, in der Früh war ich laufen. Ich sag einmal: Meine ganzen Termine schaffst' mit Volldampf einfach nicht!"

Links oder rechts sei die Bierpartei übrigens nicht, er selbst sei aber "ein linkslinks versiffter Anti-Rassist und Verächter von Frauenfeindlichkeit!"