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Gemein! Blinder Frau den Lotto-Gewinn gestohlen

Unfassbare Tat in Linz! Eine Ex-Pflegerin soll einer blinden Frau (56) den Lotto-Gewinn ihrer 2015 verstorbenen Mutter gestohlen haben.

Heute Redaktion
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Der 56-jährigen Linzerin soll der Lottogewinn der verstorbenen Mutter gestohlen worden sein.
Der 56-jährigen Linzerin soll der Lottogewinn der verstorbenen Mutter gestohlen worden sein.
Bild: fotokerschi.at

Eine Ex-Pflegerin soll das Vertrauen einer blinden Linzerin schamlos ausgenutzt haben.

Sie soll der Frau, die an Multipler Sklerose erkrankt und auf einen Rollstuhl angewiesen ist, im Oktober 17.000 Euro aus der Schreibtischschublade gestohlen haben – den Lotto-Gewinn ihrer 2015 verstorbenen Mutter. Bitter: Mit diesem Geld hätte die stark gehandicapte Frau in Zukunft eigentlich ihre 24-Stunden Betreuung bezahlen wollen.

Die Details: Es geschah an einem Mittwoch im Oktober des Vorjahres. Frau Berger (Name von der Redaktion geändert) wartete eigentlich auf die Post. Anstatt des Austrägers klingelte an diesem Tag aber jemand ganz anderes:

Eine alte Bekannte und ehemalige Pflegerin von Frau Berger stand völlig unerwartet vor der Tür. Die beiden hatten sich kurz nach dem Tod von Frau Bergers Mutter im Mai 2015 das letzte Mal gesehen.

"Da ich selten Leute da habe, habe ich mich sehr über den Besuch von Beate (Name geändert) gefreut. Dass sie letztlich nur vorbeigeschaut hat, um mich zu bestehlen, macht mich sprachlos", so die 56-Jährige.

Während die beiden Frauen miteinander redeten, ging ihre aktuelle 24-Stunden-Pflegerin in einen Nebenraum, damit die beiden ungestört sind. Das dürfte die Besucherin ausgenützt haben, sie begann offenbar das Zimmer nach Geld zu durchsuchen.

Besucherin durchsuchte Zimmer



"Ich sehe nur mehr schwarz, alles rund um mich ist finster. Meine Ohren funktionieren dafür aber noch sehr gut. Ich habe mitbekommen, dass sie mein Kissen ausgeschüttelt hat. 'Hattest du da nicht immer dein Geld drunter?' hat sie gefragt. Gefunden hat sie dort aber nichts, das Ersparte hatte ich in einer Schreibtischschublade versteckt", erzählt die 56-Jährige.

Die Frau setzte ihre Suche unbeirrt fort. In einer der Laden dürfte sie dann fündig geworden sein. "An der Stimme habe ich erkannt – sie war tiefer als sonst– dass sie vor dem Tisch gekniet sein muss. Sie hat ziemlichen Lärm gemacht, meinte, sie müsse mir etwas zeigen. Dann hatte sie es plötzlich ziemlich eilig, sagte, sie müsse noch einkaufen gehen und ist aus dem Haus", schildert das ahnungslose Diebstahls-Opfer.

Beim Zahlen der Rechnungen flog alles auf

Als Tage später Rechnungen zu bezahlen waren, fiel der unfassbar dreiste Geldklau schließlich auf. "Von dem Geld war nichts mehr da. Ich bin aus allen Wolken gefallen, wollte erstmal nicht glauben, was da passiert ist", zeigt sich die Linzerin schockiert.

Die Bekannte wurde angezeigt. Die Polizei bestätigte die Anzeige gegenüber "Heute", macht der Frau allerdings wenig Hoffnung, da die Beschuldigte den Diebstahl vehement bestreitet.

Geld war für Pflegekräfte gedacht



Die 17.000 Euro wird die pflegebedürftige Frau wohl nie wieder sehen. "Ich weiß, es war dumm, den Lotto-Gewinn meiner Mutter nicht zur Bank gebracht zu haben, aber ich habe den Tod meiner Mutter bis heute nicht verkraftet. So hatte ich das Gefühl, sie weiterhin um mich zu haben. Das ist blöd – und irrational. Ich weiß", sagt die 56-Jährige.

Tragisch: Das Geld war für die 24-Stunden-Helfer verplant gewesen. Um sich nun weiterhin zwei Pflegerinnen leisten zu können, musste die schwer kranke Frau nun Schulden machen, wie sie gegenüber "Heute" erklärte.

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(cru)

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