Österreich

Gemeinde spendierte Helfer Schnitzel: Fiskus will 624

Heute Redaktion
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Eine Steuerprüfung in Bad Deutsch-Altenburg (Bruck) brachte der Kommune eine deftige Nachzahlung von 623,99 Euro ein. Grund: Nach dem Rasenmähen wurden die Senioren immer auf ein Schnitzel eingeladen - Sachzuwendung nennt dies der Fiskus.

Eine Steuerprüfung in Bad Deutsch-Altenburg (Bruck) brachte der Kommune eine deftige Nachzahlung von 623,99 Euro ein. Grund: Nach dem Rasenmähen wurden die Senioren immer auf ein Schnitzel eingeladen – Sachzuwendung nennt dies der Fiskus.

"Und das im Jahr der Freiwilligen", schäumt Vizebürgermeister Ernest Windholz. Die groteske Geschichte: Zwei Pensionisten kürzten in den letzten vier Jahren in den Sommermonaten den Rasen im Kurpark und wurden dafür stets von der Gemeinde auf ein Essen eingeladen. Geld nahmen die Ehrenamtlichen jedoch nicht. Dann prüfte die Finanz die Stadtkassa und fand vorerst nichts. Doch bei den Sozialversicherungsabgaben wurde der ehrgeizige Finanzbeamte schließlich doch fündig.

Die spendierten Schnitzerl seien Sachzuwendung – die Gebietskrankenkasse wurde informiert. Diese forderte rückwirkend für vier Jahre deftige 623,99 Euro. "Verursacher" Klaus K. (74) versteht die Krankenkasse nicht. "Ich habe es gerne gemacht", so der Senior. Der engagierte Hobbygärtner fragt: "Wie ist das dann mit den Freiwilligen bei Flurreinigungen im ganzen Land, wenn es dafür ein Paar Würstl und ein Getränk gibt?" Stadtvize Ernest Windholz fordert laut NÖN eine Gesetzesänderung.