Im beschaulichen Waldviertler Örtchen Straning (NÖ) ticken die Uhren noch anders: Man hält nicht viel von Carsharing oder dem nervigen Teilen von Tweets. Dass jetzt ausgerechnet der Hirte der gläubigen Schäfchen geteilt werden soll, versetzt das Örtchen in Aufruhr.
Weil der beliebte Pfarrer Eugeniusz mit September seine Schäfchen verlassen wird, soll nun gleich im Zuge des Projektes "Pfarre neu" ein Wanderpriester für mehrere Gemeinden zuständig sein, darunter eben auch: Straning. „Keine regelmäßigen Messen – und wer salbt dann ad hoc die Kranken oder Sterbenden?“, sagt und fragt Pfarrgemeinderätin Elisabeth Prokop entgeistert.
Es folgten eine Unterschriften-Aktion in der Gemeinde sowie ein Protestbrief an den Kardinal. Der Erfolg bis dato: eher bescheiden. Daher denkt man im Pfarrgemeinderat nun über andere Wege nach: die Kirchensteuer, oder einen Teil davon einbehalten und damit einen eigenen Hochwürden zahlen. "Nimmst du dem Dorf den Pfarrer, nimmst du ihm die Kirche", so Prokop in Richtung Diözese.