Brennende Mistkübel, beschmierte Wände, Lärm, Drogenkonsum – der Gemeindebau am Schöpfwerk ist inzwischen ein Brennpunkt – viele Anrainer fühlen sich nicht mehr sicher. Für Probleme sorgen immer wieder die Aktionen von Jugendbanden
"Es ist erschreckend, das sind Kinder! Mit denen kann man nicht mehr reden“, sagt eine verzweifelte Bewohnerin. "Mein größter Fehler war es, hierher zu ziehen!", fügt ein anderer Mieter hinzu.
Die Probleme begannen vor zwei Jahren, berichten die Anwohner, aber seit Silvester hat sich die Situation dramatisch verschärft. "Die Müllräume wurden angezündet, immer wieder brennt es im Park. Es ist, als wäre hier der Ausnahmezustand", erzählt ein Mieter. Fast täglich sind die Feuerwehr und die Polizei vor Ort.
Früher sei der Gemeindebau noch ein sicherer Ort gewesen. Doch nun sind Vandalismus und Gewalt zu ständigen Begleitern des Lebens geworden. "Die Jugendlichen kommen immer in Gruppen, das macht einem Angst. Ohne meinen großen Hund würde ich mich nicht mehr raus trauen", gesteht eine andere Mieterin.
Maximilian Krauss, der als Sicherheitssprecher und Klubobmann der FPÖ Wien tätig ist, äußert sich besorgt über die eskalierende Lage und fordert dringend Maßnahmen: "Die Mieter hier sind verzweifelt. Es muss sofort mehr Polizei vor Ort geben", erklärt er. "Es kann nicht sein, dass die Polizeistation nachts geschlossen ist – das muss geändert werden."
Krauss hebt hervor, dass die derzeitige Situation nicht länger toleriert werden kann und fordert von der Stadt Wien und Wiener Wohnen mehr Verantwortung. "Es müssen endlich konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Mieter zu gewährleisten", so Krauss weiter.
Gerade in seiner Funktion als Wohn-Ombudsmann der FPÖ äußert sich auch der Abgeordnete Michael Niegl scharf zur Lage im Schöpfwerk: "Die Zustände hier sind ja schon fast kriegsähnlich", so Niegl, der die Gewalt und die wiederholten Brandstiftungen als inakzeptabel bezeichnet.
"Lärm, Gewalt und Brandstiftung in diesem Ausmaß sind in einer Wohnsiedlung nicht hinnehmbar. Wiener Wohnen muss endlich handeln, um diese Situation zu beenden", fordert Niegl. "Die Mieter sind verzweifelt und schockiert. Hier ist sofortiges Handeln notwendig, bevor noch mehr passiert."
Maximilian Krauss fordert auch eine klare Konsequenz, falls sich herausstellt, dass einige der Täter im Gemeindebau wohnen. "Wenn die Täter hier tatsächlich Mieter sind, muss Wiener Wohnen sofort Konsequenzen ziehen. Diese Mietverträge müssen gekündigt werden", erklärt er weiter.
Angesichts der vermeintlichen Eskalation der Gewalt und den wiederholten Vorwürfen der Mieter haben wir bei der Wiener Polizei nachgefragt, welche Maßnahmen konkret ergriffen werden. Ein Sprecher der LPD Wien erklärt: "Wir setzen auf präventive Maßnahmen wie die Initiative GEMEINSAM.SICHER, bei der unsere Grätzlpolizisten in Schulen und Jugendzentren mit den Jugendlichen arbeiten, um sie über Themen wie Strafmündigkeit und Pyrotechnik aufzuklären."
"Zudem führen unsere Beamten täglich Bestreifungen in der Wohnhausanlage und in den Kellerabteilen durch. Der Kontrolldruck wird hochgehalten, und bei der Auffindung von illegaler Pyrotechnik oder Drogen gehen wir konsequent vor", so der Sprecher weiter.
Auch Wiener Wohnen reagiert auf die Beschwerden und setzt Maßnahmen, um die Situation zu entschärfen. Ein Sprecher von Wiener Wohnen betont: "Wir setzen alles daran, für ein respektvolles Miteinander und ein sicheres Umfeld zu sorgen. Ein wichtiger Baustein hierbei ist die sogenannte 'Respekt-Tour', bei der wir gemeinsam mit der Grätzpolizei und Ordnungsberatern auf die Einhaltung der Hausordnung und ein gutes Nachbarschaftsverhältnis hinwirken."
"Darüber hinaus haben wir präventive Maßnahmen wie die Änderung der Zugangscodes zu den Gegensprechanlagen ergriffen, um eine Weitergabe der Zugangsdaten zu verhindern. Nur noch Mieter mit den entsprechenden Schlüsseln haben Zugang zu den Gebäuden", so eine Sprecherin von Wiener Wohnen.
Die Mieter des Schöpfwerks fühlen sich zunehmend im Stich gelassen. "Wenn ich sehe, dass sie dort unten stehen, gehe ich nicht raus", berichtet ein Bewohner. "Ich hole meine Frau lieber ab, wenn wir spät nach Hause kommen, weil es einfach nicht mehr sicher ist." Die zunehmende Gewalt und die wiederholten Brandstiftungen haben das Leben in diesem Gemeindebau zur Qual gemacht.
Die FPÖ Wien fordert schnelle und konkrete Lösungen von der Stadt Wien und der Hausverwaltung. "Wiener Wohnen muss endlich wieder Verantwortung übernehmen", sagt Krauss. "Die Sicherheit der Mieter muss wieder oberste Priorität haben."