Österreich

Gemeindebau nach Friedl Dicker-Brandeis benannt

Heute Redaktion
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Bild: PID/Christian Jobst

Der Gemeindebau in der Althahnstraße 33 (Alsergrund) wurde nun nach Friedl Dicker-Brandeis benannt. Die jüdische Innenarchitektin und Malerin wurde von den Nazis in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie Kindern mit Zeichenunterricht Überlebenshilfe bot. 1944 wurde die Jüdin im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet.

Der Gemeindebau in der Althahnstraße 33 (Alsergrund) wurde nun nach Friedl Dicker-Brandeis benannt. Die jüdische Innenarchitektin und Malerin wurde von den Nazis in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie Kindern mit Zeichenunterricht Überlebenshilfe bot. 1944 wurde die Jüdin im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. 
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Bezirksvorsteherin Martina Malyar nahmen in einer Zeremonie die Umbenennung des Gemeindebaus Althanstraße 33 in Friedl Dicker-Brandeis-Hof vor.

"Wir setzen hier ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung. Trotz emanzipationsfeindlichem 
Hintergrund vermochte es Friedl Dicker-Brandeis Talent und Können erfolgreich in die Praxis umzusetzen. Das verdient unbedingt Anerkennung!", so Stadtrat Ludwig. "Gleichzeitig dient uns ihr Schicksal – die barbarische Ermordung in Auschwitz-Birkenau – als Mahnung, kontinuierlich den hohen Wert unserer Demokratie zu betonen und alles Mögliche zu unternehmen, dass faschistische Tendenzen schon im Keim erstickt werden."

"Ich freue mich sehr darüber, dass zum ersten Mal in der Geschichte des 9. Bezirks ein Gemeindebau nach einer Frau benannt wird. Einer jüdischen Innenarchitektin, die mit nur 46 Jahren Opfer des Holocaust wurde", betonte Bezirksvorsteherin Martina Malyar beim Festakt am Mittwoch.

Das Haus Althanstraße 33 wurde ab 1957 gebaut. Zwei Jahre später wurde der sechsstöckige Gemeindebau mit seinen 17 Wohnungen – Architekt war Franz Kahrer – von den Mietern bezogen. Der Bau blieb bis heute im Wesentlichen unverändert, es erfolgten lediglich kleinere Umbauten.