Österreich

Gemeinderat: Vorsitzender als "Handychecker"

Fauxpas im Wiener Gemeinderat: Während der Rede von VP-Chef Blümel, spielte der Vorsitzende Gerald Ebinger auf seinem Handy herum.

Heute Redaktion
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Nach sieben Stunden Gemeinderatssitzung lässt die Aufmerksamkeit nicht nur bei einfachen Abgeordneten nach. Als VP-Chef Gernot Blümel am 22. November seine Stellungnahme zu den Islamkindergärten und dem neuen Kindergartengesetz in Wien abgab, war der Vorsitzende Gerald Ebinger (FPÖ) nicht mehr ganz bei der Sache.

Statt auf den Redner richtete er seine Blicke bald auf das Handy unter dem Tisch. "Er hat wohl 'Candy Crush' gespielt, weil die Rede so langweilig war", vermutet Neos-Sprecher Simon Tartarotti auf Twitter. Ebinger sah auch dann nicht von seinem Handy auf, als Blümel das Rednerpult verließ. Seelenruhig starrte der FPÖ-Gemeinderat weiter auf den Bildschirm seines Smartphones. "Es war schon meine 6. Stunde als Vorsitzender an diesem Tag", rechtfertig sich Ebinger im "Heute"-Talk. "Es waren alle so ermüdet, dass fast niemand bei Blümel applaudiert hat."

Ein Video enthüllt, es war kein Einzelfall: Auch bei der Beantwortung der Dringlichen Anfrage zu den Islamkindergärten durch Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky und danach bei der Rede von Beate Meinl-Reisinger wischte Ebinger am Smartphone herum.

Kenne "Candy Crush" gar nicht

Den Vorwurf des Handyspielens weist er aber scharf zurück. "Ich weiß gar nicht, wie man 'Candy Crush' spielt", so Ebinger. "Ich habe gar keine Spiele auf dem Handy! Vielleicht habe ich ein SMS bekommen oder E-Mails abgerufen." Im Gegensatz zu den Neos werde bei der FPÖ gearbeitet, setzt FPÖ-Sprecher Andreas Hufnagl nach.

(pet)