Österreich

Gemeinderatswahl: High Noon im Burgenland

Am Sonntag finden im Burgenland die Gemeinderatswahlen statt. 171 Orte stimmen ab. Hier der Guide für die Bürgermeister-Wahlen.

Heute Redaktion
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Kurz-Test für den Bund, aber im Kern geht's am Sonntag um die Politik vor unserer Haustüre: Quasi als Vorprogramm zur Nationalratswahl am 15. Oktober wird in 171 Gemeinden gewählt. 261.963 Menschen sind wahlberechtigt. Jeder Burgenländer hat zwei Stimmen – eine für einen Bürgermeisterkandidaten und eine für den Gemeinderat.

"Heute" fasst die Ausgangspositionen und Ziele aller antretenden Parteien zusammen.

Ortsmatch steht 87 zu 78 für die SPÖ

Derzeit stellt die SPÖ in 87 Gemeinden den Bürgermeister, die ÖVP in 78, der Rest entfällt auf Listen. Bei den Gemeinderatswahlen 2012 erreichte die SPÖ knapp 46 Prozent der Stimmen, die ÖVP 42 Prozent. FPÖ (4 Prozent), Grüne (2 Prozent) und die Liste Burgenland (1,6 Prozent) waren weit abgeschlagen (Andere: 4,2 Prozent).

SPÖ Team Rot geht am Sonntag als Titelverteidiger ins Rennen und tritt als einzige Partei in allen 171 Orten an. 2012 erreichte die SPÖ 46,2 Prozent und 1.511 Mandate bei den Gemeinderatswahlen.

Hans Niessl sagte zu "Heute": "Ich bin optimistisch, dass wir den einen oder anderen Bürgermeister dazugewinnen, wenngleich das eine große Aufgabe ist. 2012 erreichte die FPÖ bei den Gemeinderatswahlen vier Prozent, die Grünen knapp zwei – dass da Potential nach oben vorhanden ist, ist logisch." Die SPÖ peilt in vier Tagen einen Prestige-Erfolg an: nämlich die "ewige" schwarze Hochburg Neusiedl am See umzufärben. In Eisenstadt will man die Absolute der ÖVP brechen, in Bad Tatzmannsdorf in die Stichwahl.

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ÖVP Die Schwarzen hoffen auf türkisen Rückenwind aus dem Bund. Sebastian Kurz sei Dank soll trotz verlorener Regierungsbeteiligung auf Landesebene das Ergebnis von 2012 gehalten werden. Damals legte man von 72 auf 78 Bürgermeister zu. Außer in Tschanigraben kandidiert die ÖVP überall.

FPÖ Die Blauen treten in 99 Gemeinden (29 mehr als 2012) und mit 71 Bürgermeisterkandidaten an. "Unser Ziel ist es, in sieben Stichwahlen zu kommen. Da haben wir etwa in Tobaj, Wimpassing oder in Oberwart mit Ilse Benkö sehr gute Chancen", meint Landesparteiobmann Johann Tschürtz.

Die Grünen stehen in 29 Gemeinden am Stimmzettel und sind so für rund ein Drittel der Burgenländer wählbar. 14 Spitzenkandidaten sind Frauen.

Bündnis Liste Burgenland kandidiert 2017 nicht mehr in der bisherigen Form, sondern unterstützt als Dachorganisation Namens- und Bürgerlisten – finanziell und mit Know-how.

NEOS wollen in Eisenstadt, Neusiedl, Pinkafeld und Trausdorf (pinke) Farbe in den Gemeinderat bringen.

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