Österreich

Stockerau: VP siegt klar, Schlappe für die SP

Am Sonntag wurden die Einwohner der größten Weinviertel-Stadt zu den Urnen gebeten, die VP schaffte die Sensation und holte klar Platz 1.

Heute Redaktion
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Das Duell in Stockerau hieß Othmar Holzer (re., SP) gegen Andrea Völkl (li., VP)
Das Duell in Stockerau hieß Othmar Holzer (re., SP) gegen Andrea Völkl (li., VP)
Bild: privat, ÖVP, SPÖ

Die Gemeinderatswahl in der Weinviertler Stadt Stockerau (Bezirk Korneuburg) ist geschlagen: Um 16 Uhr schlossen die Wahllokale, es wurde eifrig ausgezählt.

Die SPÖ mit Spitzenkandidat und Bürgermeisteranwärter Othmar Holzer kommt demnach auf 29,3 Prozent, die ÖVP um Andrea Völkl auf 45,4 Prozent. Ein Erdrutsch-Sieg für die ÖVP und eine empfindliche Niederlage für die SPÖ. Die Stockerauer Grünen legten von 9,9 Prozent auf 13,6 Prozent zu. Die FPÖ verlor 4,9 Prozent und erreichte 7,6 Prozent.

In Stockerau waren nach dem Rücktritt von Stadtchef Helmut Laab (SP) Neuwahlen notwendig geworden, erst hieß es, man wolle mit Gabriele Frithum in den Kampf um den Bürgermeistersessel gehen, kurz darauf einigte man sich dann doch auf Othmar Holzer als Spitzenkandidaten.

Die Volkspartei erreichte 18 der 37 Mandate und siegte mit deutlichem Abstand vor der SPÖ, die seit Jahrzehnten die stärkste Kraft in der niederösterreichischen Stadtgemeinde war. Die Sozialdemokraten verloren sechs der bisher 17 Sitze. Die Grünen legten zu, ein Minus gab es für FPÖ und NEOS.

Starke Zugewinne für Andrea Völkls VP

Die Volkspartei, die bisher zwölf Vertreter im Gemeinderat stellte, verzeichnete starke Zugewinne: Mit Spitzenkandidatin Andrea Völkl erzielte sie nach 30,0 Prozent beim letzten Urnengang 2015 nun 45,4 Prozent. Die SPÖ verlor von 43,1 auf 29,3 Prozent und schmolz auf elf Mandate zusammen. Die Grünen steigerten sich von 9,9 auf 13,6 Prozent bzw. von drei auf fünf Mandate. Der Stimmenanteil für die FPÖ verringerte sich von 12,5 Prozent im Jahr 2015 auf 7,6 Prozent. Damit stellen die Freiheitlichen künftig drei (statt bisher vier) Vertreter im Gemeinderat.

Die NEOS, die bisher ein Mandant hielten, werden - ebenso wie die Bürgerliste "WIR!" - künftig nicht im Gemeinderat vertreten sein. Der Urnengang in der Stadt war nötig geworden, weil nach Streitigkeiten weniger als zwei Drittel der Mandate besetzt waren.

Landeshauptfrau Mikl-Leitner gratulierte

Niederösterreichs Landeshauptfrau und ÖVP-Landesparteichefin Johanna Mikl-Leitner teilte in einer Stellungnahme zu den Ergebnissen der drei Gemeinderatswahlen am Sonntag in Stockerau, Wolkersdorf im Weinviertel und Pillichsdorf (beide Bezirk Mistelbach) mit: "Ich gratuliere im Besonderen den Volksparteien, die in allen Gemeinden zur stärksten Kraft gewählt wurden und denen damit das Vertrauen ausgesprochen wurde. Vor allem freue ich mich über das Ergebnis in Stockerau, wo wir als Volkspartei erstmals an die Spitze gewählt wurden. Andrea Völkl und ihr Team haben großartig und beherzt Überzeugungsarbeit geleistet."

"Die neue SPÖ in Stockerau ist ein engagiertes, gutes Team und wir sind mit viel Optimismus in die Wahl gegangen. Leider ist es uns nicht ausreichend gelungen, die Wähler von unserem ambitionierten Programm und der neuen Mannschaft zu überzeugen bzw. unsere Wähler in der kurzen Zeit, die für den Wahlkampf zur Verfügung stand, zur Wahlurne zu bringen", so SPNÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar.

(nit, wes)