Österreich

Gemüseladen als Hotspot für Heroin: Clan angeklagt

Sieben Angeklagte sollten in Wr. Neustadt vor Gericht erscheinen - sie waren Teil eines professionellen Drogennetzwerkes in Wr. Neustadt.

Heute Redaktion
Teilen
Vier der Angeklagten vor Gericht.
Vier der Angeklagten vor Gericht.
Bild: salpa

Der kleine, charmante Gemüseladen beim Bahnhof Wr. Neustadt war perfekt als Drogenumschlagplatz. Sogar aus Wien kamen Kunden, um im kurdischen Gemüseladen Ware zu kaufen. Doch nicht Tomaten und Zwiebeln, sondern vor allem Heroin (von ganz guter Qualität) und Kokain. In zehn Jahren soll der türkische Clan Dutzende Kilo harte Drogen verkauft haben.

Schon im Vorjahr ein Prozess

Die Polizei machte den Laden dicht, nahm elf Beschuldigte fest ("Heute" berichtete), bereits im Vorjahr mussten zwei Männer vor Gericht. Ein Mann (32) fasste dabei sieben Jahre Haft aus, ein 23-Jähriger durfte nach Hause gehen (es gab Probleme bzw. Fehler bei der Zustellung der Ladung für den Gerichtstermin).

Angeklagte erschienen teils nicht oder zu spät

Jetzt sollten sieben Angeklagte (25 bis 55) in Wr. Neustadt vor Gericht – die Betonung liegt hier auf sollten! Denn: Nur fünf Beschuldigten konnten die Anklage und die Ladung zugestellt werden. Der Ex-Besitzer des Gemüseladens (55; Anm.: Vater des Hauptangeklagten (37)) ist beispielsweise in der Türkei. Ein Angeklagter (45) erschien 90 Minuten zu spät. Entschuldigung: Er lebt jetzt in Triest.

Laut Anklage wurden 26,5 Kilogramm Heroin und 350 Gramm Kokain verkauft. "Wir haben nur an Süchtige verkauft", so die Rechtfertigung eines Angeklagten. Der Prozess wird Mitte Juni fortgesetzt. (Lie)