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General Entacher trägt Pilotprojekte für Berufsheer ...

Heute Redaktion
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Verteidigungsminister Norbert Darabos hat gemeinsam mit dem zuvor von ihm geschassten General Entacher den Startschuss für seine bis zu zehn Millionen Euro teuren Pilotprojekte zur Erprobung eines Berufsheeres gegeben. Kritik kommt von der ÖVP.

Gemeinsam mit seinem vor einem Jahr geschassten Generalstabschef Edmund Entacher stellte Darabos am Montag den Startschuss für das Berufsheer vor. Die Pläne im Detail:


Prämienmodell. In Salzburg und Niederösterreich sollen zwei Miliz-Pionierkompanien mit jeweils 115 Soldaten aufgestellt werden. Die Soldaten erhalten eine Jahresprämie von 5.000 Euro. Dafür erklären sie sich bereit, pro Jahr rund zwei Wochen für Übungen bzw. erforderliche Einsätze zur Verfügung zu stehen.
Verzicht auf Grundwehrdiener. Weiters wird in sechs Standorten auf die Verwendung von Grundwehrdienern als Köche, Fahrer und dergleichen verzichtet. Ihre Aufgaben werden andere ausüben.
Als Vorbild für die Pläne von Darabos dient das Jägerbataillon 25 in Klagenfurt. Das Bataillon soll bis Mitte 2014 neben den bereits heute bestehenden 150 Berufssoldaten über ca. 350 weitere Berufs- und Zeitsoldaten verfügen.
Bis zu 10 Mio. Euro Kosten. Die Pilotprojekte verursachen Kosten von bis zu zehn Mio. Euro, heuer sind es 1,8 bis zwei und in den Folgejahre jeweils drei bis vier Mio. Euro. Ein Großteil - über eine Mio. Euro - werden die Prämien für die Milizsoldaten ausmachen. Wie viel für den Ersatz der Grundwehrdiener aufgewendet werden muss, ist noch nicht ganz klar.


Rückendeckung von Entacher

Finanziert werden die Versuche durch Einsparungen in anderen Bereichen. Generalstabschef Entacher meinte, dass "die Umschichterei" machbar sei. Allerdings müsse man eventuell auf die Verschiebung von Bauvorhaben verzichten.

Die Projekte werden "wie befohlen durchgezogen", sagte Entacher, der wegen seiner öffentlich geäußerten Skepsis zum Berufsheer vor ziemlich genau einem Jahr einen heftigen Konflikt mit Darabos ausgetragen hatte.

ÖVP-Kritik

Die Pläne von Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) stoßen beim Koalitionspartner weiter auf Ablehnung. "Darabos verpulvert das Budget des Bundesheeres lieber in militärischen Pyramidenspielen, anstatt es für die Truppe zu verwenden. Mit diesen Pilotprojekten beschädigt der Minister das österreichische Bundesheer, gefährdet die Sicherheit des Landes und verunsichert das Bundesheerpersonal", sagte ÖVP-Wehrsprecher Oswald Klikovits in einer Aussendung.