Österreich

Geplante Schutzmauer am Ballhausplatz regt auf

Am Wiener Ballhausplatz sollen eine Mauer und versenkbare Poller vor Anschlägen mit Fahrzeugen schützen. Beobachter zeigen sich fassunglos.

Heute Redaktion
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Der Wiener Ballhausplatz. So soll er bald nicht mehr aussehen.
Der Wiener Ballhausplatz. So soll er bald nicht mehr aussehen.
Bild: Wikipedia

Die Sicherungsmaßnahmen rund um das Bundeskanzleramt und die Präsidentschaftskanzlei sind schon seit Wochen beschlossene Sache. Ins Blickfeld vieler Wiener geraten sie aber erst jetzt, nachdem die Baustelle am Ballhausplatz ersichtlich ist. Bei dieser werden die Straßen neu asphaltiert, allerdings auch die angedachten Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt.

Geschaffen werden versenkbare Poller, je zwei, in der Löwelstraße, der Schauflergasse und der Metastasiogasse. Auch die Einfahrten zu Bundeskanzleramt und Präsidentschaftskanzlei sollen welche bekommen. Wirbel gibt es allerdings um eine Zusatzmaßnahme, nämlich eine rund 80 Zentimeter hohe Betonmauer in halbkreisform, die um Amt und Kanzlei einen Aufprallschutz für Fahrzeuge bieten soll, die als Waffe eingesetzt werden.

"Sind wir von Sinnen?"

Hier waren ursprünglich Granitblöcke angedacht, der Plan wurde aber zugunsten von Mauern verändert, heißt es aus dem Innenministerium. Alle Sicherheitsmaßnahmen wurde vorwiegend in Hinblick auf die EU-Ratspräsidentschaft von Österreich im Jahr 2018 geschaffen, aber auch aufgrund der vermehrten Terrorakte, die mit Fahrzeugen begangen wurden.

Für einige Wiener ist eine solche Umgestaltung nicht tragbar. Das politische Machtzentrum Österreichs werde durch Mauern verschandelt, befinden sie. "Gibt's denn niemanden, der kapiert, was da an einem der wichtigsten Orten des Stadtbilds passiert?", fragt sich Twitter-User Max Kothbauer. "Sind wir von Sinnen?"

(red)