Steiermark

Amok-Drohung an Schule – zwei Tag Haft für Jugendliche

Nach einem geplanten Amoklauf an einer steirischen Schule wurden die Täter nun wieder aus der Verwahrungshaft entlassen. 

Tobias Kurakin
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Die Justizanstalt Graz-Jakomini war für drei Tage die Heimat der Jugendlichen.
Die Justizanstalt Graz-Jakomini war für drei Tage die Heimat der Jugendlichen.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Am Dienstag hatten zwei Schüler in Leibnitz damit gedroht einen Amoklauf in der Mittelschule II und der Polytechnischen Lehranstalt abzuhalten. Beide wurden daraufhin von der Polizei festgenommen und die Justizanstalt Graz-Jakomini überführt. Zu einem tatsächlichen Angriff ist es nicht gekommen. 

Mobbing als Motiv

Wie aus den Befragungen der Polizei hervorgeht, war Mobbing der Grund, wieso die Schüler drohten an ihren Schulen ein Blutbad anzurichten. Bereits vor dem Plan hatten der 14- und der 15-Jährige mit Drohungen aufhorchen lassen, in der Schule Gewalttaten zu verüben. 

Nach bekanntwerden der Pläne der Jugendlichen schritt die Polizei ein und verhaftete die Schüler. Nun sind aber bereits wieder auf freiem Fuß, die Verwahrungshaft ist demnach bereits aufgehoben worden. Ganz frei sind die mutmaßlichen Täter jedoch noch nicht. Sie müssen Auflagen erfüllen und dürfen ihren Wohnort nicht verlassen. 

Spannend bleibt auch die Frage wie die schulische Zukunft der Jugendlichen weitergeht. "Wichtig ist jetzt einmal zu schauen, wie man den Schülern helfen kann", sagt Oliver Kölli von der Bildungsregion Südweststeiermark zur "Kleinen Zeitung". Bis zu den Semesterferien seien die Jugendlichen zudem vom Unterricht suspendiert. 

Schulverweis als Möglichkeit

Gemeinsam mit Schulpsychologen, Polizei und Eltern würde man sich aber nun beratschlagen, ob man weitere Maßnahmen ergreifen würde. Derzeit wäre noch kein Schulverweis ausgesprochen worden. Einige Eltern und Angehöriger der Mitschüler der Jugendlichen sind ob des Vorfalls besorgt. 

Erst über die Plattform Schoolfox hätten einige vom geplanten Amoklauf beiläufig erfahren. "So etwas geht nicht. Eltern müssen sofort informiert werden. Besorgt bin ich nicht. Aber: Wir warten, was jetzt passiert. Es gibt viele offene Fragen“, sagte eine Mutter. Eine Oma eines Schülers war ob des Vorfalls geschockt. "Amerika ja, da hört man sowas ab und zu. Oder in irgendeiner Großstadt. Aber Leibnitz? Was ist nur los mit unserer Welt?“, sagte sie und ließ ihren Enkel am Dienstag vorsichtshalber von der Schule daheim.