Österreich

Gericht entlässt Mann nach Todes-Wurf aus U-Haft

Heute Redaktion
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Eifersucht, die am 22. Dezember 2012 tödlich endete: Ein 23-Jähriger Favoritner warf einem 40-Jährigen Kontrahenden in einem Lokal eine Bierflasche an den Kopf. Fünf Tage später wurde dieser tot in seiner Wohnung gefunden Seither war der junge Mann in U-Haft. Nun entließ ihn der Richter.

Am Mittwoch wurde der Flaschenwerfer aus der U-Haft entlassen. Das Wiener Straflandesgericht gab einem Enthaftungsantrag seines Verteidigers Normann Hofstätter Folge, der 23-Jährige durfte unter Auflagen das Gefängnis verlassen.

Das Landesgericht verbot dem Mann umzuziehen. Sollte er doch eine andere Wohnung suchen, muss er die neue Adresse sofort beim Gericht bekannt geben. Zudem muss er sich eine Arbeit suchen und darf bis auf Weiteres keinen Alkohol konsumieren. Falls sich der 23-Jährige daran hält, bleibt er bis zum Abschluss der Ermittlungen auf freiem Fuß.

Der junge Mann war am 22. Dezember 2012 in einem Lokal mit einem 40-Jährigen in Streit geraten. Dabei ging es um eine Frau. Im Zorn schleuderte der 23-Jährige seinem Kontrahenten eine Bierflasche an den Kopf, der voll getroffen wurde. Der 40-Jährige blutete stark, lehnte jedoch Hilfe von Anwesenden und ärztlichen Beistand ab, obwohl der Wirt telefonisch die Rettung verständigt hatte. Als diese eintraf, hatte der Verletzte bereits das Lokal verlassen.

Der 40-Jährige ging allerdings nicht nach Hause, sondern suchte zumindest noch zwei weitere Gasthäuser auf, wo er in nicht unbeträchtlichem Ausmaß Alkohol konsumiert haben soll. Fünf Tage später wurde er von seiner Vermieterin tot in seiner Wohnung aufgefunden.

Ein gerichtsmedizinisches Gutachten muss nun den genauen Todeszeitpunkt feststellen und vor allem klären, ob sich überhaupt die Kausalitätskette zwischen dem Treffer mit der Bierflasche und dem Todeseintritt schließen lässt. Gegen den Verdächtigen wird von der Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. Wie die Obduktion ergab, hatte der 40-Jährige infolge des Flaschenwurfs eine Rissquetschwunde an der rechten Schläfe sowie mehrere Schnittverletzungen erlitten.

APA/red.