Österreich

Gericht macht Stockerau zum Tischtennis-Meister

Heute Redaktion
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Eine der skurrilsten Sportgeschichten im heurigen Jahr nahm nun überraschend eine Wende: Stockerau wurde mit drei Monaten Verspätung zum Tischtennis-Meister erklärt.

Es war der 26. Mai: In Salzburg spielen die Mannschaften aus Stockerau und Wels um den Titel des Bundesligameisters im Tischtennis. Beim alles entscheidenden Matchball serviert David Serdaroglu ein Ass gegen Uros Slatisnek. Der Schiedsrichter hebt den Arm, gibt den Ball gut. Stockerau ist Meister aber vorerst nur für wenige Sekunden.

Serdaroglu springt auf den Tisch, reißt sich das T-Shirt vom Körper. Die skurrilen Szenen werden von TT11TV festgehalten (Video siehe oben). Doch die Freude währt nicht lange. Der Oberschiedsrichter interveniert, der Aufschlag soll nicht richtig gewesen sein, plötzlich zählt der Punkt doch nicht. Serdaroglu erhält in der Folge für sein Verhalten die Rote Karte, Linz wird zum Meister erklärt.

In letzter Instanz

Stockerau legte nach dem Finale sofort Protest ein, doch diesen wies der Bundesliga-Ausschuss am 4. Juni zurück und bestätigte damals Linz als Meister. Die SG Stockerau nutzte daraufhin die letzte Chance und ging zum ÖTTV-Berufungsgericht. Dieser entschied nun, fast drei Monate nach dem Finale, der Berufung der Stockerauer statt zu geben. Damit zählt das Ass von David Serdaroglu als Punktgewinn und wird Stockerau zum Sieger der Partie und damit zum Meister 2019 erklärt.

Grund für die überraschende Wende laut Urteil: "Eine Revidierung einer bereits vom Schiedsrichter gefällten Tatsachenentscheidung ist im Regelwerk des ÖTTV nicht vorgesehen." Der Oberschiedsrichter hätte also gar nicht intervenieren dürfen und die Entscheidung des Schiedsrichters zählt. (min)