Auf der Rennstrecke von Zandvoort startete am Freitag das Grand-Prix-Wochenende der Niederlande, die ersten beiden Trainings standen auf dem Programm. Beim Hass-Rennstall erschienen aber plötzlich Gerichtsvollzieher in Begleitung der Polizei vor der Garage, um einen Gerichtsbeschluss zu vollstrecken.
Medienberichten zufolge wurde das gesamte Material des Teams gesichtet. Beschlagnahmt wurde hingegen noch nichts. Einem Antreten des US-Rennstalls in Zandvoort steht aktuell auch nichts im Wege. Allerdings darf danach laut aktuellem Stand das Equipment und Material des Formel-1-Rennstalls nicht außer Landes gebracht werden, sollte nicht doch noch eine Lösung gefunden werden. Für das Team könnte dies aber zum Problem werden. Denn in der Motorsport-"Königsklasse" steht ein sogenannter "Double Header" auf dem Programm, schon am nächsten Wochenende wird der Grand Prix von Italien in Monza gefahren.
Die Gerichtsvollzieher schienen im Zuge eines Rechtsstreits zwischen Haas und dem ehemaligen Sponsor Uralkali. Der Rennstall trennte sich vor dem Hintergrund der Russland-Sanktionen Anfang 2022 vom damaligen Namenssponsor und von Pilot Nikita Mazepin, der aufgrund des Sponsorings seinen Platz beim US-Team erhielt. Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit, in dem Uralkali sein Geld zurückverlangte.
Im Juni entschied nun ein Schweizer Schiedsgericht, dass die Haas-Trennung vom Sponsor zwar berechtigt war, Uralkali aber die bereits getätigten Zahlungen für die Saison 2022 zurückerhalten müsse. Von 13 Millionen US-Dollar war die Rede. Und von einem von Mazepin gelenkten Auto, das der Familie übergeben werden müsse.
Gut einen Monat nach dem Schiedsspruch machte der russische Sponsor öffentlich, dass Haas "im festgelegten Zeitraum leider weder das Geld bezahlt noch das Rennauto überstellt" habe.
Das Formel-1-Team gab sich in einer öffentlichen Erklärung einsichtig: "Wir haben vor, Uralkali die ausstehenden Summen zu bezahlen. Die Höhe der Beträge steht außer Diskussion. Wir werden in den kommenden Tagen weiter mit Uralkali zusammenarbeiten, um diese Angelegenheit endgültig zu Ende zu bringen."