Gernot Blümel: "2020 wollen wir 20 Prozent"

Nach dem Absturz der Wiener ÖVP - nur 9 Prozent bei der Wien-Wahl - beerbte Gernot Blümel (34) Manfred Juraczka als Parteichef. Nach der Vorstellungsrunde in den Bezirken hat er nun viel vor.

Nach dem Absturz der Wiener ÖVP – nur 9 Prozent bei der als Parteichef. Nach der Vorstellungsrunde in den Bezirken hat er nun viel vor.

"Heute": Sie sind nun 101 Tage im Amt. Schon eingelebt?

Gernot Blümel: "Total, es hat nicht lange gedauert. Die Frage Opposition oder nicht hat uns ja Bürgermeister Häupl abgenommen. Wir haben das mit Leidenschaft angenommen und auch schon die ersten Erfolge eingefahren. Beispiel Islamkindergarten: Da ist in den letzten Wochen mehr weitergegangen als in den letzten zehn Jahren. Also ja, Eingewöhnung abgeschlossen." 

"Heute": Die Wiener ÖVP hatte schon bessere Zeiten. Warum will man ihr Chef werden?

Gernot Blümel: "Ich hatte 30 Minuten Zeit, es war eine Bauchentscheidung. Erstens war ich mein politisches Leben lang Mitarbeiter. Obmann zu sein, Dinge selbst in die Hand nehmen zu können, selbst eine Linie vorzugeben, die eigenen Ideen umsetzen zu können – das ist der große Reiz. Zweitens glaube ich, dass die ÖVP Wien mit 9 Prozent grob unterbewertet ist. Es ist extrem viel Potenzial nach oben da. Und drittens: Es erwartet sich jetzt niemand, dass man es so macht, wie man es immer gemacht hat. Mein Ziel: 20 Prozent 2020." 

"Heute": Wie?

Gernot Blümel: "Wir wollen das Gefühl der Bürgerlichen ansprechen: So viel Freiheit wie möglich, so viel Ordnung wie nötig. Dabei werden wir uns auch um Themen kümmern, von denen 20 Prozent in Wien finden, das müsste man angehen. Dazu kommen klassische ÖVP-Themen wie Bildung: Hier werden wir der Garant dafür sein, dass es beim Gesamtschulen-Model bundesweit bei den vereinbarten 15 Prozent bleibt. Und wir werden weiter für Tourismuszonen, Jobs und den Lobautunnel kämpfen."

"Heute": Das heißeste Thema derzeit sind die Flüchtlinge …

Gernot Blümel: "Die vollkommen überzogene Rot-Grüne Willkommenskultur ist eine absolute Unkultur. Es darf keinen Rabatt auf unsere Werte und unsere Leitkultur geben!"