Szene

Gert Voss: Trauriger Abschied im Burgtheater

Heute Redaktion
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Auch am Tag nach der überraschenden Todesnachricht von Burgschauspieler Gert Voss ist die Trauer groß. Zahlreiche Weggefährten bekundeten am Dienstag ihre Betroffenheit über den Tod des 72-Jährigen, der am Sonntag nach kurzer Krankheit verstorben war. Zugleich wurde bekannt, dass die Trauerfeierlichkeiten für den Verstorbenen im September im Burgtheater stattfinden sollen.

am 13. Juli ist nach wie vor groß. Zahlreiche Weggefährten bekundeten am Donnerstag ihre Betroffenheit über den Tod des 72-Jährigen, der nach kurzer Krankheit verstorben war.

Ab 12.30 Uhr konnte man sich in das Kondolenzbuch eintragen, auf konnte auch online kondoliert werden.

Die Trauerreden für Gert Voss waren an diesem warmen, sonnigen Spätsommernachmittag immer wieder von Ambivalenzen gekennzeichnet.

Mit Claus Peymann, Nikolaus Bachler, Matthias Hartmann und Karin Bergmann waren vier Burgtheater-Direktoren zur Trauerfeier erschienen, die traditionsgemäß auf der burggartenseitigen Feststiege des Burgtheaters stattfand und nach der ein Trauerzug den Sarg um das Haus geleitete - eine Abschiedszeremonie, die den Ehrenmitgliedern des Hauses vorbehalten ist.

 Bergmann, die amtierende, wenngleich interimistische Leiterin des Theaters, erinnerte an dem mit weißen Rosen geschmückten Sarg, an dessen Seiten auf Samtpolstern die Auszeichnungen des 72-jährig gestorbenen Schauspielers ausgelegt waren, daran, dass Voss über ihr ganzes Theaterleben ein wichtiger Wegbegleiter und Gesprächspartner gewesen sei.

Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) bedankte sich bei der von Musikern des Mahler Chamber Orchestra begleiteten Feier, bei der auch zweimal per Ton-Zuspielung die Stimme von Gert Voss zu hören war (aus dem Hörbuch "Ich bin kein Papagei" sowie aus dem Prospero-Epilog), "für alles, was er für dieses Theater, die Menschen dieser Stadt und darüber hinaus geleistet hat" und erinnerte sich an einen Besuch bei Gert Voss und seiner Frau Ursula, als er im Zuge der Burgtheater-Krise seinen Rat suchte.

Darauf nahm später auch Claus Peymann in seiner Rede Bezug, als er erzählte, Voss habe ihn nach seiner Berufung in die Burgtheater-Findungskommission aufgeregt angerufen und ihn gefragt, ob er nicht Lust habe, "noch einmal von vorne anzufangen"...

Regisseur Luc Bondy würdigte Voss als "Typus eines modernen Schauspielers - Deine Intuition reichte Dir nicht", der an seinen Beruf "absolut geglaubt" habe.
Das Burgtheater wird das letzte Novemberwochenende dem künstlerischen Schaffen von Gert Voss widmen. Dabei werden u.a. Theateraufzeichnungen und Filme gezeigt. Den Abschluss soll die Präsentation des im Auftrag der Akademie der Künste Berlin von der Dramaturgin Ursula Voss, der langjährigen Ehefrau des Verstorbenen, herausgegebenen Buches "Gert Voss auf der Bühne" bilden. Das Buch sei noch gemeinsam mit Gert Voss geplant worden, sagte Karin Bergmann. "Die Präsentation müssen wir jetzt ohne ihn machen."

Voss war Ehrenmitglied des Burgtheaters. Auch beim Fernsehen hinterlässt Voss eine große Lücke. Aufgrund der tragischen Umstände sprang ein.