Österreich

Gerüchte um endgültiges Aus für "Meinl am Graben"

Heute Redaktion
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Der "Meinl am Graben" wird ab Juni 2021 umgebaut.
Der "Meinl am Graben" wird ab Juni 2021 umgebaut.
Bild: heute.at

Die Gerüchteküche brodelt schon seit geraumer Zeit: Der Gourmet-Tempel "Meinl am Graben" soll schließen. Fix ist: Ab Juni 2021 wird er drei Monate lang umgebaut.

Wie "heute.at" bereits Ende Oktober berichtete, halten sich hartnäckige Gerüchte um eine Schließung des "Meinl am Graben" in der City. Laut "Kurier" wird er das ab Juni 2021 auch – allerdings nur drei Monate lang für notwendige Umbau-Arbeiten.

Laut "Meinl am Graben"-Geschäftsführer Herbert Vlasaty wird das Haus "umfassend renoviert", Kühlung, Böden und sonstige Technik erneuert. Der Charakter des Hauses soll aber nicht verändert werden, es erfolgt nur eine Modernisierung. Und dafür müsse "leider Gottes gesperrt werden", so Vlasaty zum "Kurier". Ob es für die Zeit ein Ausweichlokal gibt, steht noch nicht fest.

Wie es nach dem Umbau dann weitergeht, steht noch nicht fest: "Ob es das Restaurant im ersten Stock nach dem Umbau in gleicher Form gibt, ist nicht klar", gibt Vlasaty gegenüber dem "Kurier" zu.

Eigentümer wollen Billig-Mieter "Meinl" loswerden

Laut "Kurier" heißt es allerdings aus gut informierten Kreisen, dass es weniger um eine Modernisierung der Technik geht, sondern um eine Entflechtung sämtlicher Leitungen der Häuser am Graben 19 und 20 (= Verkaufsfläche des "Meinl"), damit die Häuser über eine eigenständige Versorgung verfügen. Und dies wäre wiederum ein Zeichen dafür, dass der Gourmet-Tempel nach dem Umbau nicht mehr öffnet.

Laut "Kurier" würden die Besitzer des Hauses am Graben 19 (René Benkos Signa Holding) und 20 (Wüstenrot) den Gourmet-Tempel, der seit den 60er-Jahren dort untergebracht ist, aufgrund der niedrigen Miete gerne loswerden. Demnach wäre Wüstenrot bereit, einen zweistelligen Millionenbetrag an "Meinl" zu bezahlen, wenn dieser auszieht, heißt es.

OGH-Urteil gab "Meinl" Recht

Die Signa Holding – Benko kaufte das Gebäude im Jahr 2009 um kolportierte 40 Millionen Euro – ging den Gerichts-Weg. Benko wollte die Miete um ein "Vielfaches" erhöhen, scheiterte aber am Obersten Gerichtshof, der ihm dies mit einem Urteil Ende 2019 verwehrt.

Wüstenrot wollte trotz mehrmaliger schriftlicher Anfragen des "Kurier" keine Auskunft erteilen. Von der Signa heißt es: "Wir wissen von geplanten Umbaumaßnahmen, haben aber keine Kenntnis von potenziell angestrebten Modifikationen des Mietverhältnisses."