Welt

Geschwür am Penis gibt Ärzten Rätsel auf

Heute Redaktion
Teilen
Das Leiden des Mannes stellte die Ärzte vor ein Rätsel. Symbolfoto
Das Leiden des Mannes stellte die Ärzte vor ein Rätsel. Symbolfoto
Bild: iStock

Eine schorfige Geschwulst am Glied versetzt einen Deutschen in Panik. Im Krankenhaus kann man ihm nicht helfen. Erst als er ein Geständnis ablegt, ändert sich das.

Eine Geschlechtskrankheit ist nicht dafür verantwortlich, dass sich am Penis des 58-Jährigen eine Marillenkerngroße Geschwulst gebildet hat. Das steht für die Ärzte in der Jenaer Klinik für Hautkrankheiten nach einer Blutuntersuchung fest. Zudem gibt der Patient an, seit Jahren keinen Sex mehr gehabt zu haben – weder mit seiner Gattin noch mit jemand anderem.

Dies sei so seit seiner einige Jahre zurückliegenden HIV-Diagnose. Doch weder diese noch seine Hepatitis-C-Infektion oder sein Morbus Crohn, eine entzündliche Darmerkrankung, kommen als Auslöser der mysteriösen Geschwürs in Frage, wie die behandelnden Mediziner im "Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft" berichten.

Beichte hilft weiter

Doch die Ärzte geben nicht auf und löchern den Mann mit Fragen – auch solchen zu seinem Sexualleben. Nach langem Zögern knickt der 58-Jährige ein und beichtet, kürzlich an einer anonymen Sexparty teilgenommen zu haben, um mit anderen Männern Geschlechtsverkehr zu haben. Doch nicht nur das: Er gibt auch zu, dort mit Crystal Meth experimentiert zu haben – es folgte sogenannter "Chem Sex" (siehe Box).

Um Einstichlöcher in den Armen zu vermeiden, habe er sich die Droge in den Penisschaft injiziert. Kurze Zeit später sei das Glied geschwollen und rot angelaufen und es habe sich die offene Stelle entwickelt.

Unter Chem Sex wird üblicherweise der Geschlechtsverkehr unter Einfluss von syntethischen Drogen verstanden. Dies, weil die Substanzen enthemmen und die Libido steigern. Allerdings werden diese immer häufiger auch in die Geschlechtsorgane gespritzt, wie Spiegel.de berichtet: "Die Motivation ist die Stimulation im Genitalbereich", erklärt der Dermatologe Peter Elsner. "Da die Substanz aber zentralnervös wirkt, dürfte das ein Mythos sein." Fest steht hingegen, dass das gesundheitsgefährdend ist, wie der aktuelle Fall zeigt.

Für die Mediziner ist sofort klar, dass das die Ursache ist, nach der sie so lange gesucht hatten. Sie ordnen an, dass der Mann nun täglich ins Krankenhaus kommen soll, wo die Wunde desinfiziert und mit einer jodhaltigen Salbe behandelt wird. Nach zwei Wochen sieht man dem Penis die Folgen des Drogenexperiments nicht mehr an. (fee)