Im Bundesministerium für Landesverteidigung wird scharf geschossen – zumindest auf X. Dort geht Heeres-Sprecher Michael Bauer gerade mit starken Worten gegen Kommentatoren in die Offensive. Auslöser des Konflikts war sein eigenes Posting Dienstagnachmittag über eine Uralt-Studie über die Zunahme des Body-Mass-Index (BMI) bei stellungspflichtiger Männer.
Bauer schrieb darin: "Stellungspflichtige mit BMI über 25: 1990: 16,9 Prozent – 2013: 26,6 Prozent. Die Anzahl der Stellungspflichtigen mit BMI 30-35 hat sich verdoppelt, jener mit BMI 35-40 hat sich verdreifacht und jener mit BMI über 40 hat sich verfünffacht".
Der BMI ist der Quotient aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat (kg/m2) und eine grobe Kennzahl für die Feststellung von Fettleibigkeit. Ab einem BMI von 30 wird von Adipositas gesprochen, jenseits von 40 ist das Risiko von Übergewicht-bedingten Begleiterkrankungen bereits sehr hoch.
Mehr als 130 Kommentare waren die Folge, einige Ausgewählte nahm der wehrhafte Offizier tags darauf öffentlich unter Beschuss.
Die öffentlichen Bloßstellung der Zitierten – "Man darf diese Menschen nur nicht ernst nehmen" – quittierte Oberst Bauer mit einem harten Fazit: "Unsere Gesellschaft wird nicht nur dicker, sondern auch dümmer."
Auch das dürfte das Bundesheer statistisch erheben, wie er auf eine Nachfrage zu "Indikationen bei der Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten" durchblicken lässt. In welche Richtung die Daten zeigen, wollte der meinungsstarke Uniformträger dann aber nicht enthüllen: "Diese sind nicht öffentlich zugänglich."