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Gesellschaftsdrama aus Asien überzeugt in Venedig

Filmfest Venedig 2013: Ein gesellschaftskritischer Beitrag aus Taiwan gehört beim Filmfest Venedig zum Kreis der Favoriten.

Heute Redaktion
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Bild: imago/snapshot

: Ein gesellschaftskritischer Beitrag aus Taiwan gehört beim Filmfest Venedig zum Kreis der Favoriten.

Ein gesellschaftskritischer Beitrag aus Taiwan gehört beim Filmfestival von Venedig zum Kreis der Favoriten. Das Werk "Jiaoyou" ("Stray Dogs") des chinesisch-malaysischen Regisseurs Tsai Ming-liang porträtiert einen Vater, der sich mit seinen beiden Kindern am Rande der Überflussgesellschaft Taiwans durchkämpfen muss.

Der Film feierte Freitag seine Premiere. Der 45-jährige Tsai ist in Venedig kein Unbekannter: 1994 gewann er für sein Drama "Vive l’Amour - Es lebe die Liebe" den Goldenen Löwen. Am Samstag werden die Preise des diesjährigen Festivaljahrgangs verliehen.

Regisseur Tsai nimmt sich für seine Geschichte in "Jiaoyou" mehr als zwei Stunden Zeit. In starren, oft minutenlangen Einstellungen beobachtet er seine Protagonisten. Den Vater, der sein Geld damit verdient, dass er an einer stark befahrenen Kreuzung ein Werbeschild für Immobilien hält. Die Kinder, ein Junge und seine jüngere Schwester, wie sie allein durch einen riesigen Supermarkt wandern. Die Kleinfamilie, wie sie sich abends in ihrer illegalen Behausung schlafen legt.

Im Wettbewerb liefen am Donnerstag noch zwei weitere Beiträge: Der Italiener Gianfranco Rosi zeigte seine Dokumentation "Sacro GRA", in der er das Leben von Menschen am römischen Autobahnring GRA beobachtet. Von dem französischen Regisseur Philippe Garrel wiederum gab es die in Schwarz-Weiß gedrehte Beziehungsstudie "La jalousie", in der erneut Garrels Sohn Louis die Hauptrolle spielt. An diesem Samstag werden die Hauptpreise des diesjährigen Festivaljahrgangs verliehen.