Österreich

Geständnis nach 63 Jahren: "Papa tötete ein Mädchen"

Heute Redaktion
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Das Verbrechen ist bereits am 12. Juni des Jahres 1946 geschehen. Eine 18-Jährige war ermordet aufgefunden worden. Jetzt möchte die Tochter eines Zahnarztes ihr Gewissen erleichtern. Sie rief bei Bürgermeister Erwin Hornek an: Mein Vater wars! Der Politiker alarmierte die Polizei.

Nach dem bestialischen Mord ist in dem kleinen Ort im Bezirk Waidhofen an der Thaya viel getuschelt worden: Das Opfer wäre schwanger gewesen, ein Verwandter, dessen Foto sie in einem Amulett um den Hals trug, der Täter. Kurze Zeit war der Mann sogar von den Ermittlern festgenommen, dann aber aus Mangel an Beweisen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Doch die Bewohner gingen ihm seither aus dem Weg. Der Mörder, der das Mädchen in einem Wald zwischen Tiefenbach und Groß Taxen umgebracht hatte, konnte nie zur Verantwortung gezogen werden. Jetzt sorgt aber die Tochter eines Zahnarztes in der Gemeinde für gewaltige Aufregung. Ihr verstorbener Vater, der sadistisch veranlagt gewesen wäre, hätte die junge Frau auf dem Gewissen - ebenso wie auch ihre eigene Mutter, die sich in einer Verzweiflungstat durch Verbrennen das Leben nahm. Die massiven Anschuldigungen teilte sie via Telefon auch VP-Bürgermeister Erwin Hornek mit. Dieser schaltete umgehend die Polizei ein. Und diese leitete die Meldung an die Mordgruppe des Landeskriminalamts weiter. Sie startete Ermittlungen.

An den schaurigen Tatort erinnert lediglich noch eine kleine Tafel - mit folgender Inschrift: Durch eine furchtbar ruchlose Mörderhand musste hier in diesem Wald am 12. 6. 1946 unsere geliebte, lebensfrohe Tochter Maria während fleißiger Arbeit ihr Leben lassen. Die ewige Gerechtigkeit wird diese furchtbare Bluttat sühnen. Die schwergeprüften Eltern.