Wien

Gesundes im Einmachglas: Im "Wildling" wird eingerext

Aus scheinbar "langweiligen" Produkten Spezialitäten kreieren – das hat sich das Trio des neuen Lokals "Wildling" zum Ziel gesetzt.

Yvonne Mresch
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Chefkoch Wernher Schörkmayr und Manuel Künz setzen im "Wildling" auf die Neuinterpretation von österreichischen Klassikern.
Chefkoch Wernher Schörkmayr und Manuel Künz setzen im "Wildling" auf die Neuinterpretation von österreichischen Klassikern.
Sabine Hertel

Es gehört schon etwas Mut dazu, sich mitten in der Coronakrise mit einem Lokal selbstständig zu machen. Doch wo ein Wille, da auch ein Weg. Keine Pandemie-bedingte Hürde sollte die Eröffnung des neuen Lokal "Wildlings" in der Laudongasse (Josefstadt) verhindern können.

Die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist bei Stefan Stefanescu, Manuel Künz und Wernher Schörkmayr schon aufgrund ihrer Erfahrung gelegt. Stefanescu ist kein Unbekannter in der Gastro-Szene, kochte bereits im "Liebling" und der "Labstelle". Chefkoch Schörkmayr begeisterte unter anderem im "Flatschers" mit kulinarischem Geschick. Manuel Künz ist Quereinsteiger aus der Sport- und Eventbranche, den sein lange gehegter Wunsch nach dem eigenen Lokal zu diesem Vorhaben bewegte.

Moderne Küche mit Heimatbezug

Zwei erfahrene Gastronomen und ein Hobbykoch aus Leidenschaft : Fertig ist das Führungstrio für das "Wildling". Aus drei Sparten besteht auch das Konzept: Restaurant, Shop und Events - alles in einer Location. In Ersterem setzt man auf regionale Küche. "Wir interpretieren österreichische Klassiker neu und haben ein regionales Tapas-System", erzählt Künz.

Die Speisen haben einen Heimatbezug, das liegt dem Trio am Herzen. Das Wichtigste: Alles wird selbst gemacht, bis hin zum Sauerkraut. Das Fermentieren ist im "Wildling" grundsätzlich ein Thema. Dabei werden Lebensmittel mit einer Salzschicht versehen und in ein abgedecktes Gefäß gegeben. Auf diese Weise bleiben sie haltbar – und gesund. Im "Wildling"-Shop gibt es allerlei in Einmachgläsern zu erstehen, von der Karotte bis zum Kürbis. "So kann saisonale Ware das ganze Jahr genossen werden", erklärt Künz.

Bei jedem Tapa, das die Gäste im Restaurant bekommen, ist mindestens ein Produkt aus dem Shop dabei. Künz und seine Mitstreiter möchten damit zeigen, was man aus scheinbar "langweiligen" Produkten alles machen kann. "Die Leute essen Gurken und Co. meist einfach aus dem Glas. Aber da gäbe es noch so viel, was man daraus zaubern kann", so der Inhaber. 

"Wenn Fleisch, dann Gutes"

Die dritte Sparte des "Wildlings" sind die Veranstaltungen. Im Keller haben bis zu 60 Personen Platz. Die Räumlichkeiten sind zu mieten, werden aber auch für eigene Events wie Bier- und Tapasverkostungen oder Kabarettabende genutzt - ganz nach dem Motto "Kulinarik und Kultur". 

Ob im Shop, bei Veranstaltungen oder in der Küche: Das Rahmenkonzept des "Wildlings" ist die Nachhaltigkeit. Die Produkte kommen von Kleinstbauern aus der Region, die die Chefs persönlich kennen. "Dort wird noch alles von Hand gesät und geerntet", erzählt Künz. Wer gerne fleischlos isst, kommt im "Wildling" auch auf seine Kosten. Der Großteil der Speisen sind vegetarisch oder vegan. Bei Fleischgerichten gilt das Credo: Wenn, dann aus guter Haltung und mit guter Qualität.

Das "Wildling" hat aktuell von Dienstag bis Samstag, von 16 bis 22 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten können je nach Corona-Lage abweichen und sind hier zu finden.

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