Politik

Wirte-Jubel, aber für uns bleiben Getränke gleich teuer

Im neuen "Wirtshaus-Paket" der Regierung wird unter anderem die Umsatzsteuer auf Antialkoholika gesenkt. Doch der Gast wird dabei vermutlich leer ausgehen.

Rene Findenig
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    Die Umsatzsteuer für alkoholfreie Getränke wird von 20 auf den Mindestsatz 10 Prozent gesenkt, sagt die österreichische Regierung.
    Die Umsatzsteuer für alkoholfreie Getränke wird von 20 auf den Mindestsatz 10 Prozent gesenkt, sagt die österreichische Regierung.
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    In wenigen Tagen dürfen Lokale und Restaurants wieder Gäste empfangen. Um die Gastronomie anzukurbeln, hat die Regierung deswegen am Montag ein 500 Millionen Euro schweres "Wirtshaus-Paket" geschnürt. Größter Punkt darin: Ab 1. Juli wird die Steuer auf antialkoholische Getränke von 20 auf den Mindestsatz von 10 Prozent gesenkt. Dazu ein Rechenbeispiel: Kostet eine Cola im Lokal 3 Euro, machte davon 60 Cent die Steuer aus. 

    Theoretisch müssten Gäste die Cola nun um 2,70 statt um 3 Euro serviert bekommen. Aber nur theoretisch: Praktisch werden die Lokale die Preise wie bisher beibehalten. Die Senkung der Steuer sei nur für die Gastronomen gedacht und solle nicht an die Gäste weitergegeben werden, hieß es von Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Statt also günstiger könnten Gäste in den aufsperrenden Lokalen teurer aussteigen.

    Wird Bier und Wein deswegen teurer?

    Das auch, weil eine Senkung bei Alkoholika nicht möglich ist, wie die Ministerin auf EU-Vorgaben verweist. Während sich also Wirte durch die Senkung der Steuer auf Antialkoholika eine Abgabe ersparen, könnten viele Lokale und Restaurants den Preis bei alkoholischen Getränken anheben, um auch damit ein Plus nach den massiven Verlusten durch die Betriebsschließungen generieren zu können. 

    Für die Nachtgastronomie sieht es indes weiter düster aus. Man müsse man andere Lösungen finden, als für die Wirtshäuser, sagte Kurz. Es werde dazu spezielle Regelungen brauchen, so der Kanzler, ohne Details oder einen möglichen Fahrplan zu nennen. Man denke jedenfalls in alle Richtungen, sagte dazu Vizekanzler Kogler. Fest steht: Auch für weitere Branchen soll es wie für die Wirtshäuser Maßnahmenpakete geben. 

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