Getränkefirma wegen Steuerhinterziehung vor Gericht

Die beiden Angeklagten sollen zahlreiche Gastronomen ohne Rechnung beliefert haben und ermöglichten somit deren Steuerhinterziehung. Die Staatsanwaltschaft listet mehr als vier Millionen Euro auf, die mithilfe des Chefs und seines Mitarbeiters hinterzogen worden sein sollen. In einem Zeitraum von zehn Jahren, von 2009 bis 2018, belieferten sie 15 Restaurants und Après-Skibars mit verschiedenen Getränken. Die Lieferungen waren dabei aufgeteilt: in einen offiziellen Teil, mit Rechnung und Buchhaltung und einen inoffiziellen Teil, schwarz.
Wirten drohen bis zu zehn Jahre Haft
Auf diese Weise wurden den Gastronomen laut Staatsanwaltschaft enorme Schwarzverkäufe ermöglicht. Diese konnten nämlich so Umsatz-, Körperschafts-, Einkommens- und Kapitalertragssteuer sparen. Die Finanzbehörden haben schon mehrere Jahre in diesem Fall ermittelt und der Großteil dieser Wirte ist bereits wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Ihnen drohen strenge Strafen: bis zu acht Millionen Euro Geldstrafe und bis zehn Jahre Gefängnis.
Schon seit Jahren beschäftigen schwarze Getränkeeinkäufe die Salzburger Gerichte: Eine Pongauer Wirtsfamilie wurde bereits zu dreieinhalb Millionen Euro teilbedingter Geldstrafe verurteilt. Damals wurden in der Jacke eines Wirten ungefähr 34.000 Euro Bargeld gefunden. Er bezeichnete die Summe als "Taschengeld".
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