Österreich

Getreidemarkt: ÖAMTC will andere Radroute

Nach den Debatten um den Radweg am Getreidemarkt schlägt der ÖAMTC eine Alternativlösung vor: Der Radweg könnte über die Nibelungengasse führen.

Heute Redaktion
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ÖAMTC-Vorschlag für den Getreidemarkt (gelb)
ÖAMTC-Vorschlag für den Getreidemarkt (gelb)
Bild: ÖAMTC

12 Minuten für 1,4 Kilometer Fahrweg: Das ergab der "Heute"-Selbstversuch mit dem Auto bei der Baustelle Getreidemarkt. Eines ist fix: Der geplante Radweglückenschluss polarisiert. Während sich Radfahrer darauf freuen, befürchten Autofahrer eine Stauhölle.

Die Idee: Man könnte den Radweg in Richtung Mariahilfer Straße nicht direkt am Getreidemarkt, sondern über die Nibelungengasse führen. Dazu müsste die dort bestehende Radwegführung ausgebaut werden und es würden zwischen 25 und 32 Kfz-Stellplätze wegfallen, weil Schräg- in Längsparkplätze umgewandelt werden müssten, so der ÖAMTC.

ÖAMTC will Radweg über Nibelungengasse

"Der Wegfall dieser Parkplätze wäre verkraftbar und steht in keiner Relation zur Streichung einer Fahrspur am Getreidemarkt", erklärt ÖAMTC-Interessenvertreter Bernhard Wiesinger. Um Radfahrern ein flüssiges Vorankommen zu ermöglichen, müsste weiters die Nibelungengasse gegenüber den Querstraßen bevorrangt werden, so das Konzept. Der ÖAMTC-Plan: Dafür müsste die Ampel im Bereich der Eschenbachgasse entfernt und der Radweg an allen Kreuzungen aufgedoppelt werden. Das bedeutet, dass der Radweg immer auf einem Niveau bleibt und Schwellen für Autos entstehen. Die ÖAMTC-Lösung biete außerdem eine sichere Anbindung an das bestehende Radwegnetz, so die Argumentation. "Das ist unser Vorschlag, wir sind aber auch offen für weitere Diskussionen bis hin zur Umgestaltung der Nibelungengasse als Fahrradstraße", so Wiesinger.

ÖAMTC: Kaum Unfälle am Getreidemarkt

Laut Statistik Austria gab es in Wien zwischen 2013 und 2015 pro Jahr durchschnittlich rund 950 Radunfälle und davon jährlich nur einer am Getreidemarkt, so der ÖAMTC. "Diese Zahlen beweisen, dass der Bereich des Getreidemarktes für Radfahrer kein Unfallhäufungspunkt ist – abgesehen davon, dass Unfallursache und Verschulden nicht bekannt sind", so der ÖAMTC-Interessenvertreter.

Inzwischen führt der ÖAMTC die Aktion "Stau nach Plan" weiter. Bisher haben 300.000 Personen auf Facebook das Info-Video des Clubs angesehen, knapp 5.700 Wienerinnen und Wiener haben für die ÖAMTC-Lösung unterschrieben und über 1.850 Personen haben Protestmails an Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou geschickt. Unterschreiben können Betroffene weiterhin unter www.staunachplan.at. (gem)