Österreich

Getreidemarkt: Radler gegen Autofahrer

Heute Redaktion
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Der geplante Radweg am Getreidemarkt polarisiert.
Der geplante Radweg am Getreidemarkt polarisiert.
Bild: Zoom VP

Der Umbau des Getreidemarkts polarisiert. Während die Verkehrsclubs "Zurück an den Start" fordern, wünschen sich Radler die geplante Neugestaltung.

Verhärtete Fronten in der Causa Getreidemarkt: Nach den Diskussionen zum Radweg-Projekt und um die Streichung einer Fahrspur fordert der ARBÖ: "Zurück an den Start" und die Prüfung neuer Varianten. Der ÖAMTC fürchtet, dass "weitere Fahrspuren gestrichen werden", um das Radwegenetz auszubauen, warnt vor „Stau als Dauerzustand" und einem "Nadelöhr Getreidemarkt". "Wenn der Radweg Richtung Museumsquartier so gebaut wird, wie die Stadt das vorhat, hat er keine Anbindung an das bestehende Wiener Radwegenetz. Um eine solche später zu schaffen, werden unweigerlich weitere Fahrspuren gestrichen werden: Entweder wird eine Abbiegespur in die Wienzeile gestrichen oder aus der Operngasse kann man künftig nur mehr einspurig in die Wienzeile einbiegen", befürchtet Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC.

Radlobby für „baulich getrennte Radanlage"

Verfahren, denn: Wiens Radler sind für den Radweg-Ausbau. "Wir finden, dass die Neuplanung extrem wichtig ist", sagt Andrzej Felczak von der ARGUS-Radlobby. "Dort gibt es sehr dichten Autoverkehr. Wir wollen eine baulich getrennte Anlage, eine Radinfrastruktur, die sich sicher anfühlt", erklärt der Experte.

Außerdem wolle man ja auch neue Verkehrsteilnehmer fürs Radfahren gewinnen. Da seien baulich getrennte Radwege sinnvoll.

Was am Getreidemarkt geplant ist – der baulich getrennte Radweglückenschluss, neue Querungen für Radler und Fußgänger – sei "eine Verbesserung" und die geplante Spurreduktion würde „nicht zur mehr Stau führen", glaubt Felczak. Auch beim Ausbau des Radwegs im vergangenen Jahr habe er "keine Staumeldungen" bekommen. Gerade am Getreidemarkt sei der Radweglückenschluss wichtig, "weil es ein direkter Weg" ist, erklärt Felczak.

ARBÖ für Neustart

ARBÖ-Wien-Chef Gerhard Schweizer wünscht sich einen Neustart, um den schwelenden Konflikt zwischen Autofahrern und Radlern zu beruhigen: "Wir fordern einen Stopp der Umsetzungsarbeiten und anschließend eine neue Bewertung durch Experten, wie Radfahrer und Autofahrer in diesem Bereich gleichermaßen zufriedengestellt werden können."

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