Österreich

Getreidemarkt-Umbau kostet täglich 65.000 Euro

Heute Redaktion
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Vergangene Woche fiel der Startschuss für die Baustelle am Getreidemarkt. Laut Berechnungen des ÖAMTC verursacht das Projekt 17 Mio. € pro Jahr Staukosten.

Am Mittwoch vergangene Woche fiel der Startschuss für die Baustelle am Getreidemarkt. Zwischen Mariahilfer Straße und Lehargasse kommt ein Radweg-Lückenschluss. Zum Start gab's gleich Stau. Denn: Im Arbeitsbereich sind nur zwei Spuren (statt bisher drei) für den Autoverkehr geöffnet.



Am Montag gibt's wieder Staualarm! In der Rush Hour in der Früh heißt es für Autofahrer wohl wieder: Warten.

130.000 Euro Kosten an zwei Tagen

Der ÖAMTC berechnete jetzt die Kosten für die Baustelle. "Allein an den ersten beiden Tagen verursachten die entstandenen Verzögerungen Kosten von mindestens 130.000 Euro", rechnet ÖAMTC-Interessenvertreter Bernhard Wiesinger vor. Den größten Zeitverlust gab es laut dem Verkehrsclub jeweils vormittags und abends. Der Club geht davon aus, dass es auch weiterhin zu massiven Staus kommen werde – und protestiert gegen "Stau nach Plan".

"Der Getreidemarkt war schon vor der Baustelle ein Nadelöhr und es mangelt an Ausweichrouten. Wenn der Radweg tatsächlich wie derzeit von der Stadt geplant kommt, dann wird der Stau nach Plan zum Dauerzustand. Pro Jahr würde diese verfehlte Verkehrsplanung die Wiener rund 17 Millionen Euro kosten", warnt Wiesinger. Das seien täglich 65.000 Euro.



Staukostenrechner von ÖAMTC und Wirtschaftsuni

"95 Prozent der Kosten entstehen durch Zeitverlust, der Rest durch zusätzliche Sprit- sowie Umweltkosten", erklärt Wiesinger. Entwickelt wurde der Staukostenrechner in Zusammenarbeit mit dem Institut für Transportwirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuni Wien. Zeitpunkt, Ort und Straßenkategorie sind entscheidende Faktoren, um die Kosten eines Staus berechnen zu können. Aber auch Fahrzeugmix, Besetzungsgrad der Fahrzeuge, Kraftstoffart und Zeitkostensatz spielen eine wesentliche Rolle.

"Mit dem ÖAMTC-Staukostenrechner können individuelle Zeitverluste sowie die höheren Energie- und Umweltkosten anschaulich dargestellt werden", stellt der ÖAMTC-Interessenvertreter fest. "Dadurch erhält man einen Überblick über den gesamtwirtschaftlichen Schaden, wenn auch der Großteil durch die Staubetroffenen selbst getragen wird." (gem)