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Gewalt bei Protest gegen Israel in Wien befürchtet

Heute Redaktion
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Bild: MARTIN LEJEUNE (DPA)

Tausende Menschen haben am Wochenende in mehreren deutschen Städten gegen die Besatzungspolitik Israels und die Angriffe auf den Gazastreifen demonstriert. Dabei kam es zu Ausschreitungen, Gewalt und Verletzten. Die Einsatzkräfte in Österreich sind gewarnt, auch in Wien wurde eine Veranstaltung tausender Teilnehmer angekündigt. Im Netz häufen sich im Vorfeld antisemitische Einträge.

demonstriert. Dabei kam es zu Ausschreitungen, Gewalt und Verletzten. Die Einsatzkräfte in Österreich sind gewarnt, auch in Wien wurde eine Veranstaltung tausender Teilnehmer angekündigt. Im Netz häufen sich im Vorfeld antisemitische Einträge.

In Frankfurt/Main gingen am Samstag laut Polizei rund 2.000 Menschen auf die Straße, in Berlin 1.500 und in München etwa 1.100. Sowohl in der hessischen Metropole als auch in der Hauptstadt kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Laut Polizei warfen einige Demonstranten in beiden Städten Steine oder Knallkörper auf die Beamten oder griffen sie anderweitig an. Insgesamt 19 Polizisten wurden den Angaben zufolge verletzt, die Beamten in Frankfurt setzten auch Schlagstöcke ein. Die Berliner Polizei meldete zehn Festnahmen.

Bei einer Demonstration von Palästinensern und Unterstützern in Bremen wurde ein 28-jähriger unbeteiligter Passant schwer verletzt. Der Mann stellte sich schützend vor einen Redakteur der "tageszeitung", der fotografierte und gegen den sich deswegen die Aggression der Demonstranten richtete. Daraufhin wurde er mit einem Faustschlag zu Boden gestreckt, knallte auf die Straße und wurde schwer am Kopf verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Vorwarnung für Wien

Auch in Wien wollen viele Menschen am 20. Juli um 16 Uhr beim Westbahnhof unter dem Titel "" auf die Straße gehen. Bereits über 6.000 Zusagen hat eine Einladung dazu auf Facebook. Während die Veranstalter dort zur Zurückhaltung mahnen, sind gleichzeitig antisemitische Einträge zu finden. Auf der Seite wird mit Leichenfotos der Gaza-Konflikt mit dem Holocaust gleichgesetzt und vor einer "Falle der Juden" gewarnt.

Noch verstörender sind Twitter-Einträge, bei denen sich unter die Protestmeldungen Texte mischen, in denen Adolf Hitler verherrlicht und gegen Juden gehetzt wird. Von Seiten der Veranstalter des Wien-Protests versucht man sich zum Teil zu distanzieren: "Wenn ihr provozierende Kommentare seht antwortet nicht und ignoriert es einfach", heißt es. Eine erste Protestaktion gab es am Sonntag am Stephansplatz - laut Einsatzkräften lief hier alles friedlich ab.

Blutvergießen geht weiter

Von einer Waffenruhe selbst wollen weiterhin beide Seiten nichts wissen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat der im Gazastreifen herrschenden Hamas vorgeworfen, sie missbrauche Palästinenser als menschliche Schutzschilde. Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas verlangte dagegen, Israel müsse wegen Verstößen gegen internationale Menschenrechte verantwortlich gemacht werden. Die Zahl der Opfer steigt praktisch stündlich - auf zuletzt mindestens 166 Tote und 1120 Verletzte im Gazastreifen.