Österreich

Gewalt im Häf'n: Frauen sorgen für einen Anstieg

Heute Redaktion
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In Asten kam es 2017 zu zahlreichen Übergriffen.
In Asten kam es 2017 zu zahlreichen Übergriffen.
Bild: artpho.at

Die Zahl der Übergriffe in den Justizanstalten steigt an. Vor allem in Linz gab es von 2016 auf 2017 einen starken Anstieg. Die Erklärung ist ungewöhnlich.

Die Zahlen einer parlamentarischen Anfragebeantwortung von Justizminister Josef Moser sprechen eine deutliche Sprache. Die Zahl der Übergriffe auf Justizwachebeamte in den heimischen Gefängnisse ist im Steigen. Waren es 2016 österreichweit noch 182, so kletterte die Zahl 2017 auf 187.

Besonders auffallend: In Linz gab es den stärkten Anstieg an Übergriffen, von 8 (2016) auf 20 (2017). "Heute" hat nachgefragt, was da passiert ist.

Die Erklärung ist ebenso einfach, wie ungewöhnlich, wie die Leiterin der Justizanstalt Linz, Iris Hofer berichtet. "Wir haben seit 2017 in die Außenstelle Asten auch Frauen untergebracht", sagt sie.

Diese sind allerdings als geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. "Dazu kommt, dass zwei bis drei Insassinnen am Boderline-Syndrom leiden", so Hofer. Ein Symptom ist eine Impulsstörung. Das heißt: es kommt akuten Stimmungsschwankungen und damit auch oft zu Gewalt.

Bis zu 15 Frauen können derzeit in Asten untergebracht werden. "Und damit ist die Steigerung auch zu erklären. Weil erstmals so viele Frauen, die als abnorme Rechtsbrecher eingestuft sind, an einem Ort untergebracht sind", erklärt Hofer.

Und noch etwas gibt sie zu bedenken. "Wir melden jeden Angriff. Auch, weil es sich bei Beamten immer um schwere Körperverletzungen handelt."

Wie die Anfrage auch ergab, wurden in Asten 2017 fünf Beamte verletzt, die immerhin 142 Tage im Krankenstand waren.

(gs)