Wirtschaft
Gewerkschaft fürchtet nun Aufweichung der Sonntagsruhe
Zur "Verteidigung der Sonn- und Feiertage" rückt die Fraktion Christlicher Gewerkschafter in der GPA aus. Arbeit am Sonntag dürfe nicht normal werden.
Kurzarbeit, Homeoffice, geschlossene Betriebe oder Unternehmen, die komplett überlastet sind – die Corona-Pandemie sorgt nicht nur für eine extrem hohe Arbeitslosigkeit, sondern wirbelt auch den Alltag der Arbeitenden komplett durcheinander. Nun schlägt die Fraktion Christlicher GewerkschafterInnen in der Gewerkschaft GPA (FCG/GPA) Alarm und rückt zur, wie sie sagt, "Verteidigung der Sonn- und Feiertage" im Land aus.
"Gerade in Zeiten von Corona, wo die psychische Belastung der Menschen zunimmt und die Woche an Struktur verliert, ist der Sonntag um so wertvoller, um den Menschen einen Rhythmus zu geben", so Wolfgang Pischinger, Bundesvorsitzender der FCG/GPA. Ins gleiche Horn stößt Franz Gosch, Bundesgeschäftsführer der FCG in der Gewerkschaft GPA: "Die Freizeit auch in Corona Zeiten gut mit anderen zu verbringen ist aufgrund der Einschränkungen, die zur Kontrolle der Pandemie nötig sind, nicht einfach."
„"Die Belastung ist für viele kaum mehr auszuhalten. Die Menschen brauchen den Sonntag zum Durchatmen"“
Gerade deshalb sei der Stellenwert von Familien und Freunden in der Krisenzeit gestiegen. "Ein Grund, den freien Sonntag als gemeinsamen Tag zu bewahren", so die Fraktion in einer Aussendung. Modelle wie Homeoffice böten zwar eine neue Flexibilität, so Gosch, "was viele Vorteile hat, kann aber auch gefährlich zu Lasten der Work-Life-Balance sein. Auch um diese zu stärken, ist ein gemeinsamer freier Tag wichtiger denn je."
Die Pandemie ringe den Menschen seit einem Jahr besonders viel ab. "Die Belastung ist für viele kaum mehr auszuhalten. Die Menschen brauchen den Sonntag zum Durchatmen", so die Fraktion. Darum will die "Allianz für den freien Sonntag" kämpfen. Es sei ein "bunter Zusammenschluss von Kirchen, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die vor 20 Jahren ins Leben gerufen wurde".