Wirtschaft

Gewerkschaften wachsen wie seit 34 Jahren nicht

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) darf sich im letzten Jahr über den stärksten Zuwachs seit 1984 freuen.

Heute Redaktion
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ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian
ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian
Bild: picturedesk.com

Etwa 20.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind 2018 dem Gewerkschaftsbund beigetreten. Das beschert dem ÖGB ein kräftiges Wachstum.

Von den tatsächlichen Neumitgliedern muss man die im letzten Jahr verstorbenen abziehen, es bleibt ein Plus von 5.767 Mitgliedern, also 0,5 Prozent Plus.

Stärkster Zuwachs seit 1984

Das ist der stärkste Zuwachs sei dem Jahr 1984, wie ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian gegenüber Journalisten verriet.

Vor allem junge Arbeitnehmer würden für das Plus sorgen. Und: Zwei Drittel des Zuwachses sind Frauen. Insgesamt hat die Gewerkschaft mit 31. Dezember 2018 1.211.465 Mitglieder.

Hat der ganze Wirbel mit Großdemos und Warnstreiks für die positive Entwicklung gesorgt? Das bestätigt Katzian der "APA" nicht, sagte nur: "Unser Ziel ist es nicht, Wirbel zu machen, um mehr Mitglieder zu bekommen."

Polizeischüler als Gewerkschafter

Betrachtet man die Einzelgewerkschaften unter dem ÖGB-Dach, so sticht nach wie vor die Gewerkschaft der Privatangestellten als mitgliederstärkste hervor. 280.633 Menschen sind Mitglieder. Bei ihr ist auch der größte Anstieg an Mitgliedern zu verzeichnen.

Den größten Zuwachs gab es allerdings in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD). Diese zweitgrößte unter den Gewerkschaften zählt 251.000 Mitglieder und hat vor allem durch die große Zahl an Polizeischülern profitiert, heißt es.

Merklich zugelegt hat auch die größte Arbeitergewerkschaft (Metaller, pro-ge), hier gab es mit Jahresende 237.000 registrierte Mitglieder. Ebenfalls mehr geworden sind die Mitglieder der Gewerkschaft Bau/Holz.

Verlierer

Zu jenen Teilorganisationen, die 2018 rückläufige Mitgliederzahlen hatten, zählt die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten younion und die Post-Gewerkschaft. (red)