Jurist sportlich

"Gewicht ist nie schuld" – Anwalt stemmt schwere Fälle

Seit Sommer sattelt Rechtsanwalt Arthur Machac in seiner Freizeit um – statt über Gesetzestexte zu grübeln, wuchtet er schwere Gewichte. 

Christian Tomsits
"Gewicht ist nie schuld" – Anwalt stemmt schwere Fälle
Rechtsanwalt Arthur Machac in Aktion – einmal mit Gewicht, rechts vor Gericht.
Denise Auer/privat

Auch vor Gericht überwand Arthur Machac so manchen schweren Brocken. "2013 verteidigte ich eine Anklage auf schweren Raub, trotzdem wurde mein Mandant freigesprochen, sogar vom Höchstgericht", lacht der Anwalt. Der Mann wurde 11 Jahre nach der Tat per DNA-Abgleich überführt. "Weil wir vor Gericht herausarbeiteten, dass eine Softgun und keine echte Waffe beim Überfall involviert war, kam der Angeklagte frei", erinnert sich Machac. Denn mit einer Spielzeugwaffe beträgt die Verjährungsfrist 10 und nicht 15 Jahre – ein wirkungsvoller Winkelzug.

170 Kilo sind ein Leichtes

Der damalige Erfolg war für ihn deutlich schwerer, als eine 60-Kilo-Hantel heute. Denn seit Sommer trainiert der Wiener Rechtsanwalt im Klosterneuburger Kraftsportverein (NÖ) – absolvierte am 8. Dezember sogar seinen ersten Wettkampf. "Um mich herum bekamen immer mehr Menschen gesundheitliche Probleme, ich entschied mich für mehr Sport und weniger Abhängen", so der 48-Jährige, der 170 Kilo kombiniert im Stoßen und Reißen bewältigen konnte. 

Zwar stemmen Profis einzeln nicht selten mehr 200 Kilo, doch auch als Hobby gibt der Sport dem Wiener Kraft und sei "ein ausgezeichneter Ausgleich" zum anstrengenden Advokaten-Alltag. "Wer ist schuld, was ist Schuld, was ist ein Vorsatz? Das alles sind sehr relative Fragen, um die sich mein Beruf ständig dreht", erklärt Machac. Gewichte hingegen seien "naturwissenschaftlich, absolut und niemals am Scheitern schuld." Wird es nicht bewegt, ist man selbst verantwortlich und kein anderer. "

Disziplin und Konzentration

Einzige Parallele beider Disziplinen sei "die Disziplin, Dinge zu erreichen", so der starke Strafverteidiger. Und in beiden Welten – vor Gericht und vorm Gewicht – liegt für ihn in der Ruhe die Kraft: "Zuerst konzentriert man sich, dann greift man voll an", meint Machac  – für den nun selbst die schwersten Fälle ein Leichtes sind.

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