Welt

Gezielte Tötung von Hamas-Kommandanten

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: JIM HOLLANDER (EPA)

Bei einem israelischen Luftangriff sind drei ranghohe Militärkommandanten der Hamas getötet worden. Die Männer sind beim Bombardement eines Hauses in der Stadt Rafah ums Leben gekommen, teilte die Hamas am Donnerstag mit. Auch Israel bestätigte den Vorfall. Am Donnerstag sind bei israelischen Luftangriffen mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen, vier Palästinenser starben während eines Begräbnisses auf einem Friedhof.

getötet worden. Die Männer sind beim Bombardement eines Hauses in der Stadt Rafah ums Leben gekommen, teilte die Hamas am Donnerstag mit. Auch Israel bestätigte den Vorfall. Am Donnerstag sind bei israelischen Luftangriffen mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen, vier Palästinenser starben während eines Begräbnisses auf einem Friedhof.

Rettungskräfte teilten mit, bei der Attacke auf die hohen Hamas-Mitglieder seien insgesamt sieben Palästinenser getötet worden. Nach Angaben von Augenzeugen wurde ein vierstöckiges Gebäude durch heftigen Beschuss vollständig zerstört.

Bei den Kommandanten handle es sich um Mohammed Abu Shammala, Raed al-Attar und Mohammed Barhoum. Ein weiterer Palästinenser wurde bei einem Angriff auf das Flüchtlingslager Nusseirat im zentralen Gazastreifen getötet.

"Ja, es war ein gezielter Angriff"

Die israelische Armee hat die gezielte Tötung von ranghohen Kommandanten der Hamas bestätigt. "Ja, es war ein gezielter Angriff", sagte Militärsprecher Arye Shalicar. Der israelische Armeesprecher Peter Lerner teilte über Twitter mit, vor allem Al-Attar und Shammala seien für mehrere Anschläge und den Tod von Israelis verantwortlich.

Der US-Nachrichtensender Fox News berichtete unter Berufung auf israelische Geheimdienstquellen, auch Mohammed Deif, Militärchef der Hamas, sei wohl getötet worden. Hingegen betonten eine von Deifs Schwestern und seine Schwiegermutter in Gaza, er sei am Leben. Auch die Hamas dementierte, dass er getötet worden sei. Deif gilt in Gaza als einer der wichtigsten Drahtzieher, er hat mehrere versuchte Tötungen durch Israel überlebt. Israel wirft ihm vor, er dirigiere den Gaza-Krieg aus dem Untergrund.

Palästinenser auf Friedhof während Begräbnis getötet

Die Zahl der Toten seit Beginn der israelischen Angriffe vor vier Wochen stieg auf 2071. Vier Personen seien getötet worden, als sie Verwandte, die bei Angriffen in der Nacht umgekommen waren, auf einem Friedhof begruben.

Massive Angriffe in der Nacht

Nach zehn Tagen relativer Ruhe im Gazastreifen waren die Kämpfe in der Nacht auf Mittwoch wieder voll entbrannt. Der Konflikt war Anfang Juli aufgeflammt. Seitdem kamen mehr als 2000 Menschen ums Leben, die allermeisten von ihnen Palästinenser.

Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht auf Donnerstag geflogen. Eine Armeesprecherin in Tel Aviv sagte, es seien 20 Ziele an verschiedenen Orten in dem Palästinensergebiet bombardiert worden. Die militanten Palästinenser feuerten hingegen in der Nacht nur eine Rakete auf Israel.

Sicherheitsrat fordert weitere Verhandlungen

Dieses Geschoß ist über der Stadt Ofakim von der Raketenabwehr abgefangen worden. Am Mittwoch seien insgesamt 175 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Nach Medienberichten war dies die höchste Zahl an einem Tag seit Beginn des Gaza-Kriegs.

Der UN-Sicherheitsrat hat Israel und die Palästinenser zu einer schnellen Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen. In einer einstimmig verabschiedeten Erklärung drängten die 15 Mitglieder die Konfliktparteien am Mittwoch, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, "um dringend eine nachhaltige und dauerhafte Waffenruhe zu erreichen".

Der ägyptischen Vermittlungsinitiative versicherte das Gremium seine "volle Unterstützung". Außerdem äußerte es seine "ernste Besorgnis" über die wieder aufgeflammte Gewalt und neue zivile Opfer.