Österreich

Gib G(r)as! Mit dem Cannabis-Rad durch Wien

Wundern sie sich nicht, falls es hinter diesem Fahrrad ungewöhnlich riechen sollte - hier radelt gerade "echtes" Marihuana durch Wien.

Heute Redaktion
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Gelungene Werbeaktion oder bewusste Provokation? Das Marihuana-Radl der Hemp-Embassy im Einsatz.
Gelungene Werbeaktion oder bewusste Provokation? Das Marihuana-Radl der Hemp-Embassy im Einsatz.
Bild: Facebook

Die in Wien in der Esterhazygasse 34 ansässige "Hemp-Embassy" hat sich ein etwas ungewöhnliches Werbeutensil zugelegt. Die Mitarbeiter der "Hanf-Botschaft" bauten kurzerhand ein Fahrrad zur mobilen Grow-Box um und lassen nun damit Besucher in Wien herumradeln. Selbstverständlich bleibt die Box dabei die ganze Zeit verschlossen, über Lüftungsschlitze dringt aber der intensive Geruch der Gras-Pflanze nach außen. In der Box befindet sich nämlich kein Nutzhanf, der keine berauschende Wirkung enthält, sondern "echtes" Marihuana. Das ist rechtlich möglich, weil in Österreich der bloße Anbau und die Ausstellung von Cannabis nicht strafbar ist.

"Hanf-Botschaft" vergleicht Marihuana mit Wein

Mit der Aktion wollen die selbsternannten Botschafter des Marihuanas sowohl Gegner als auch Befürworter einer Legalisierung von Cannabis zum Dialog miteinander motivieren. Das Gras-Rad soll bewusst provozieren, Leute die das Fahrrad sehen sollen dadurch angeregt werden, ihre eigenen Positionen zum Thema Marihuana noch einmal zu überdenken. Mit der Aktion wollen die "Gras-Botschafter" auch darüber aufklären, dass es sich bei Cannabis nicht um "eine einzige" Substanz handelt, sondern um eine äußerst vielseitige Pflanze, die mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Aromen und Düften aufwarten könne - ganz ähnlich wie es bei Wein der Fall wäre. Genau diese Aromen soll das umgebaute Rad jetzt auch auf die Straßen Wiens bringen.

"Marihuana-Museum" mitten in Wien

Die "Botschaft" betreibt in der Wiener Esterhazygasse außerdem auch ein eigenes "Marihuana Museum". Dort können sich interessierte Personen über die Cannabis-Pflanze, ihre Wirkungen und ihre bewegte Geschichte informieren. Ausgestellt sind außerdem mehrere verschlossene Glasboxen, ganz ähnlich der die auch auf dem Rad montiert wurde, in denen verschiedenste Sorten der Pflanze in unterschiedlichsten Stadien der Blüte ausgestellt sind.

In allen Boxen befinden sich Lüftungschlitze, sind aber ansonsten absolut sicher verschlossen. Wer jetzt glaubt, dass er in der Hanf-Botschaft an Marihuana kommt, wird enttäuscht: Keine der ausgestellten Pflanzen steht in irgendeiner Form zum Verkauf zur Verfügung.

Im Gegenteil: Jede ausgestellte Pflanze wird unter notarieller Begleitung strengstens kontrolliert und dokumentiert, nach Abschluss der Blütephase werden die Boxen versiegelt und von einer Unterabteilung der Wiener Linien abgeholt um anschließend vernichtet zu werden.

(mat)