Österreich

Karfreitags-Regelung in Österreich ist EU-widrig

Heute Redaktion
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Wird der Karfreitag nun ein offizieller Feiertag?
Wird der Karfreitag nun ein offizieller Feiertag?
Bild: Sabine Hertel

Der Europäische Gerichtshof beschäftigte sich mit der Frage, ob Österreicher diskriminiert werden, wenn nur Protestanten am Karfreitag frei bekommen.

Der Karfreitag ist für eine große Mehrheit der Österreicher ein ganz normaler Arbeitstag. Das wollte ein Angestellter jedoch nicht so einfach hinnehmen. Im Jahr 2015 hat er an einem Karfreitag gearbeitet und nur 109,09 Euro dafür bekommen. Seiner Meinung nach stünde ihm auch ein Feiertagszuschlag zu. Er klagte. So lange, bis der Fall schließlich beim Europäische Gerichtshof landete.

Nun entschied der EuGH, dass die aktuelle Regelung in Österreich tatsächlich diskriminierend ist. Denn lediglich Protestanten, Altkatholiken und Methodisten haben derzeit am Karfreitag frei. Das ist laut Urteil EU-widrig.

Wie es nun weitergeht ist aber nicht ganz sicher. So könnte der Karfreitag einerseits zu einem Feiertag für alle oder für niemanden werden. Die Entscheidung hätte auf jeden Fall starke Auswirkungen für Arbeitsverträge.

Gegen Ostermontag tauschen?

Ein zusätzlicher Feiertag würde die österreichische Wirtschaft rund 600 Millionen Euro kosten. Auch liegt man derzeit mit 13 Feiertagen bereits über dem internationalen Durchschnitt. Dieser liegt nämlich bei zwölf Feiertagen im Jahr.

Am Dienstag wurde in Luxemburg das Urteil bekannt gegeben. Bereits im Vorfeld zeigte sich die evangelische Kirche alarmiert. Bischof Michael Bünker erklärte gegenüber der "Presse", dass man den Feiertag aufgrund seiner hohen religiösen Bedeutung brauche. Sollte der Karfreitag gekippt werden, will der Bischof diesen gegen den Oster- oder Pfingstmontag austauschen und ihn über diesen Weg zum "Feiertag für alle" machen.

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