Österreich

Gibt es einen Wahl-Krimi?

Heute Redaktion
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- Die SP ist wohl nervös geworden: Urnengang zu Beginn der Sommerferien sorgt für Kopfschütteln - Die Latte liegt hoch: Matthias Stadler hält bei fast 60 Prozent, will absolute Mandatsmehrheit halten

Die Überraschung ist ihm gelungen: Hauptstadt-Chef Matthias Stadler (SP) gab via Aussendung und Facebook den 3. Juli als Wahltermin bekannt - wider allen langjährigen Gepflogenheiten den erstmöglichen! Worauf es aus den Parteizentralen wenig Freundliches zu hören gab. Bernhard Wurzer (VP): Stadler dürfte die Hosen gestrichen voll haben. Die Nominierung von Matthias Adl zu unserem Spitzenkandidaten hat ihn offenbar nervös gemacht. Wir sind jedenfalls gerüstet, obwohl wir gerne wichtige Themen wie Rechnungsabschluss, Stadtfinanzen oder Domplatz vorher abgehandelt gehabt hätten!
Noch schärfer formuliert es die Grüne Silvia Buschenreiter, die den 1. Sommerferien-Sonntag als überraschend dämliches Datum bezeichnet. Bürgerlisten-Chef Hermann Nonner wiederum sieht darin taktisches Kalkül: Je weniger wählen gehen, desto besser die Chancen der SP. Immerhin steht die Absolute auf dem Spiel!
Die Freiheitlichen sehen als Ursache die finanziell prekäre Situation der Stadt: Durch den frühen Wahltermin kann Stadler bereits im Herbst die Gebühren saftig erhöhen, ätzt Gemeinderat Peter Sommerauer.
An Stadler prallen all diese Vorwürfe ab. Im Gegenteil, er glaubt dadurch an einen sehr kurzen, günstigen und sachlichen Wahlkampf. Außerdem will er im September in der ersten Gemeinderatssitzung die Arbeit fortsetzen und die Stadt nicht bis November lahmlegen.Elisabeth Czastka und Karl Müllauer