Österreich

Gift im Brunnen: Staatsanwalt am Zug

Heute Redaktion
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Der Skandal um vergiftete Brunnen in Greinsfurth, einem Stadtteil von Amstetten, beschäftigt jetzt die Staatsanwaltschaft St. Pölten. Die Wasserversorgung von 113 Haushalten musste aufgrund eines Melasse-Austritts gesperrt werden. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf einen früheren Mieter des sogenannten Koch-Turms.

Die Umweltabteilung des LKA hat die Vorgänge rund um den Melasse-Tank auf einem Fabriksgelände in Amstetten minutiös rekonstruiert. Die Ergebnisse liegen nun der Staatsanwaltschaft St. Pölten vor. Wir müssen alle Details durchgehen und vielleicht sogar noch zusätzliche Vernehmungen veranlassen. Dann entscheiden wir, ob es zu einer Anklage kommt, meint Sprecher Gerhard Sedlacek.

Ins Visier der Fahnder geriet dabei eine Firma, die sich früher auf dem Gelände eingemietet hatte: die Josef S. GmbH. Deren Geschäftsführer hatte die angebrachten Absperrvorrichtungen des Melasse-Tanks offengelassen. Über einen illegal errichteten Sickerschacht gelangte der mit Wasser verdünnte Zuckersirup ins Grundwasser. Auch der derzeitige Eigentümer des Koch-Turms, Franz A., hatte die bedenklichen Vorgänge vor den Behörden verheimlicht. Erst ein anonymer Anruf brachte den Stein ins Rollen.