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Gift in Babybrei: Das ist der Supermarkt-Erpresser

Ein Erpresser hat in deutschen Supermärkten vergiftete Produkte platziert, berichtet die Polizei. Er könnte auch in Österreich aktiv gewesen sein.

Heute Redaktion
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Der Täter habe laut Behörden in einer E-Mail an Behörden, Verbraucherschutz und Handelskonzerne, angekündigt, Babynahrung in Lebensmittel- und Drogeriemärkten im In- und Ausland zu vergiften. Wie die deutsche Polizei in einer Pressekonferenz am Donnerstag bekanntgab, könnte auch Österreich im Visier des oder der Erpresser sein.

Babynahrung mit Glykol vergiftet

Die Polizei reagierte nach Eingehen des Drohschreibens am 16. September sofort und räumte sämtliche Babynahrung aus den Regalen der betroffenen Supermärkte in Friedrichshafen im Bundesland Baden-Württemberg. Untersuchungen ergaben, dass fünf Produkte tatsächlich vergiftet waren, mit einer Substanz "aus der Gruppe der Glykole", wie die Polizei bekanntgab.

Der Erpresser soll 10 Millionen Euro von verschiedenen Handelskonzernen fordern, teilten die Behörden des Bundeslandes Baden-Württemberg am Donnerstag mit. "Das ist ein sehr ernster Fall, bei dem der oder die Täter auch den Tod von Menschen in Kauf nehmen", betonten die Behörden.

Im Erpresserschreiben wurde zudem gedroht, vergiftete Produkte auch in anderen europäischen Ländern zu platzieren. Es könne daher nicht ausgeschlossen werden, dass der Erpresser auch in Österreich oder der Schweiz aktiv sei.

Verdächtiger gefilmt

Wie bei der Pressekonferenz bekanntgegeben wurde, ist ein Verdächtiger beim Ablegen der vergiftete Produkte in einem Supermarkt gefilmt worden. Der Mann ist bisher noch nicht identifiziert, die deutsche Polizei bittet deshalb um Mithilfe der Bevölkerung.

Die Behörden nannten keine Namen der bedrohten Handelsketten. Laut der deutschen "Bild"-Zeitung handelt es sich um die Unternehmen Aldi, Rossmann, Lidl, DM, Müller, Edeka, Norma und Rewe - also alle großen deutschen Handelsketten.

Die Pressekonferenz der Behörden:

(red)