Niederösterreich

Gift-Krimi in NÖ – psychiatrisches Gutachten geplant

Eine 31-Jährige soll eine Messerattacke nur vorgetäuscht haben. Stattdessen soll sie selbst zwei Mal versucht haben, ihren Ex-Partner zu töten.

Heute Redaktion
Das Landesgericht in Korneuburg
Das Landesgericht in Korneuburg
Bild: Daniel Schaler

In den Erhebungen gegen eine 31-Jährige, die eine Messerattacke in Aderklaa (Bezirk Gänserndorf) vorgetäuscht haben soll, wird ein psychiatrisches Gutachten eingeholt. Eine entsprechende Expertise soll in den nächsten Tagen beauftragt werden, sagte Gudrun Bischof von der Staatsanwaltschaft Korneuburg, am Dienstag auf Anfrage. Gegen die in U-Haft sitzende Frau wird u.a. wegen Mordversuchs und Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen ermittelt. Opfer soll der Ex-Partner sein.

Untersucht werden laut Bischof zwei Vorfälle von Sommer und Herbst 2022, nach denen der 41-jährige damalige Lebensgefährte der Verdächtigen jeweils ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Konkret werde geprüft, ob die 31-Jährige etwas damit zu tun habe, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft zur APA.

Methanol und Magic Mushrooms in Drink

Im Juli des Vorjahres war der Mann ins Spital transportiert worden, nachdem er bei einer Feier ein mit Methanol versetztes Getränk konsumiert haben dürfte. Laut Arthur Machac, dem Anwalt des 41-Jährigen, sollen sich auch Magic Mushrooms in dem Drink befunden haben. In Folge war es zu einer massiven Einschränkung seiner Sehleistung gekommen.

Im Herbst 2022 war der 41-Jährige mit Schnittverletzungen auf die Intensivstation eines Spitals gebracht worden. Die Frau soll behauptet haben, dass der Mann einen Suizidversuch unternommen habe. Der 41-Jährige soll dies bestritten und von einem Blackout gesprochen haben. Nach seinen Angaben hatte er Muffins gegessen, die laut seinem Rechtsanwalt starke Betäubungsmittel enthielten. Der Mann soll daraufhin Anzeige erstattet und sich getrennt haben - alle Details dazu hier.

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    Ein Landwirt saß zwei Monate lang offenbar unschuldig in Korneuburg in Haft.
    Ein Landwirt saß zwei Monate lang offenbar unschuldig in Korneuburg in Haft.
    Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

    Frau in U-Haft

    Heuer am 17. Mai war die 31-Jährige mit Bauchverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Sie soll der Polizei gesagt haben, dass ihr Ex-Lebensgefährte auf sie eingestochen habe. Über den Mann wurde U-Haft verhängt. Im Zuge der Ermittlungen des Landeskriminalamts Niederösterreich und einer Tatrekonstruktion ergaben sich allerdings Widersprüche. Einem Sachverständigen zufolge hätte der 41-Jährige aufgrund seiner beeinträchtigten Sehleistung nicht entsprechend agieren können. Der Mann wurde daraufhin enthaftet. Das vermeintliche Opfer - die 31-Jährige - wurde vergangenen Freitag festgenommen und es wurde U-Haft verhängt. Die Frau machte keine Angaben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

    Millionenvermögen

    Mögliches Motiv: Die Frau soll im Testament des 41-Jährigen als Alleinerbin seines Millionenvermögens bestimmt gewesen sein. Nach dem Spitalsaufenthalt im Sommer 2022 soll der Mann laut Machac die Verfügung widerrufen, aber die Frau daraufhin wieder als Alleinerbin eingesetzt haben, bevor er sie nach dem Vorfall im Herbst erneut aus dem Testament genommen habe. Die 31-Jährige steht auch unter dem Verdacht der falschen Zeugenaussage und Verleumdung. "Es gibt noch umfangreiche Ermittlungen, Auswertungen und Befragungen, um die Hintergründe und Motive aufzuklären", sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner am Dienstag.

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      APA/Picturedesk