Österreich

Gift-Raupen auch im Tiergarten Schönbrunn

Neben dem Schönbrunner Schlosspark ist auch der Tiergarten von den gefährlichen Eichenprozessionsspinnern betroffen.

Heute Redaktion
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Wie "heute.at" berichtete, sind hunderte Eichen im oberen Teil des Schönbrunner Schlossparks bei der Gloriette derzeit von Eichenprozessionsspinnern befallen. Betroffen ist auch das Gebiet rund um den Tirolerhof im Schönbrunner Tiergarten und die Zugangswege zum Schönbrunner Bad.

Gesperrt ist derzeit der Eingang zum Tiergarten und die Kasse beim Tirolerhof: "Der gesamte Bereich rund um den Tirolerhof ist betroffen. Auch der Weg vom Pinguin-Becken entlang des Wolf-Geheges hinauf zum Tirolerhof ist gesperrt", erklärt Tiergarten-Sprecherin Johanna Bukovsky. Wie lange die Sperre dauern soll, ist noch offen. Geplant ist, sie heute, Mittwoch, aufzuheben.

Wege zum Schönbrunner Bad sind betroffen

Auch das Schönbrunner Bad leidet derzeit unter den Gift-Raupen, die mit ihren Härchen juckende Haut-Ausschläge, Asthma, Bindehaut-Entzündung und Fieber verursachen können – zumindest indirekt. Im Bad selbst gibt es zwar keine Eichen und der Badebetrieb läuft ganz normal, aber rundherum mussten die Wege im Park geflämmt werden. "Dadurch haben wir einen starken Besucher-Rückgang zu verzeichnen. Man hätte schon Präventiv-Maßnahmen treffen können", klagt Bad-Betreiber Josef Ebenbichler. Das Bad ist derzeit über das Nacht-Tor erreichbar.

Der Teil des Schlossparks, der am meisten befallen ist, liegt oberhalb der Gloriette. Um die Gefahr für Besucher zu minimieren, wurden daher das Maria-Theresien-Tor und das Meierei-Tor gesperrt. Ursprünglich sollte die Sperre der Hauptwege heute, Mittwoch, aufgehoben werden. Doch das massive Auftreten der Raupen könnte dies verhindern. "Wir empfehlen Besuchern derzeit noch, nur im unteren Teil des Schlossparks zu spazieren", heißt es seitens der Bundesgärten.

Hunderte Eichen sind befallen

Bereits seit vier Wochen bekämpfen die Bundesgärten die Gift-Raupen. Ein Unterfangen, das sich schwieriger als erwartet herausgestellt hat. Denn im oberen Teil des Schlossparks befinden sich hunderte Eichen, oft sind mehrere Prozessionsspinner-Nester an einem Baum zu finden. Daher wurde eine Firma, die auf Schädlingsbekämpfung spezialisiert ist, hinzugezogen: "Wir versuchen die Nester mit Sprühkleber am Baum zu fixieren, damit die Härchen gebunden werden. Dann werden die Nester auf den Boden gebracht und geflämmt. Anschließend werden sie in luftdichte Säcke verpackt und entsorgt", erklärt Arborcura-Chef Gerhard Kraft.

Insgesamt sechs Mitarbeiter sind im Einsatz – mit Ganzkörper-Schutz und Hebe-Arbeitsbühnen. "Unsere Mitarbeiter tragen einen Ganzkörper-Anzug, Handschuhe und eine Schutzmaske. Die Übergänge zwischen den Handschuhen und dem Schutzanzug werden zusätzlich noch mit Klebeband gesichert", meint Kraft. Wie lange die Arbeiten noch dauern werden, ist schwer abzusehen: "Wir sind sicher noch ein bis zwei Wochen im Einsatz", so der Firmen-Chef.



(cz/gem)

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