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Giftanschlag: EU zieht Botschafter aus Moskau ab

Beim derzeit stattfindenden EU-Gipfel wurde beschlossen, dass die EU ihren Botschafter aus Russland abzieht. Es werden auch Sanktionen überlegt.

Heute Redaktion
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Bild: picturedesk.com/APA

Markus Ederer, der aus Deutschland stammende Botschafter der EU in Moskau wurde zu "Beratungen" nach Brüssel zurückbeordert. Formal sei dies eine "Maßnahme" und noch keine "Sanktion", erklärte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte.

Doch der EU-Rat erklärte, dass die 27 Mitgliedsstaaten "sich über Konsequenzen abstimmen werden, die sich aus den Antworten der russischen Behörden [zu dem Gift-Anschlag] ergeben.

Die EU zeigte sich solidarisch mit Großbritannien, EU-Ratspräsident Donald Tusk erklärte, dass es "sehr wahrscheinlich" sei, dass russische Agenten den Spion Sergej Skripal in England vergiftet hätten. Er und seine Tochter Julia liegen auf der Intensivstation. "Es gibt keine andere plausible Erklärung", sagte Tusk.

Die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite sagte, dass sie erwäge dem britischen Beispiel zu folgen und russische Diplomaten, die Spione sein dürften, aus dem Land auszuweisen. Sie ist aber nicht die einzige, wie sie sagte: "Wir alle erwägen solche Maßnahmen". Frankreich, Polen, Estland und Lettland wurden von Insidern im speziellen genannt. (red)

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