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Gift-Bombe wurde mit Arbeitslosengeld bezahlt

Heute Redaktion
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Der schreckliche Verdacht hat sich bestätigt: Sief Hammami hat giftiges Rizin in seiner Wohnung produziert, hätte damit bis zu 300 Menschen ermorden können.

Vor 72 Stunden klickten für den Tunesier Sief Allah Hammami (29) in Köln-Chorweiler die Handschelle, jetzt werden immer mehr Details bekannt: „Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, vorsätzlich biologische Waffen hergestellt zu haben", so die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe.

Gegen den Verdächtigen wurde am Mittwoch Haftbefehl wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz erlassen. Hammami soll vor vier Wochen begonnen haben, „die für die Gewinnung von Rizin notwendigen Gerätschaften und Substanzen zu beschaffen". Der Tunesier soll im Web nicht wie zuerst geglaubt, 150 sonder 1000 Rizinussamen sowie elektronische Kaffemühlen bestellt haben. „Anfang Juni 2018 setzte der Beschuldigte sein Vorhaben um und stellte erfolgreich Rizin her. Dieses konnte bei dem Beschuldigten sichergestellt werden." Heftig: Laut den Beamten soll ein Teil der gekauften Wunderbaum-Samen fehlen. Und: Die Ermittler fanden in Hammamis Wohnung auch Metallteile wie Muttern und Angelhaken, die als eine Art Schrapnelle in der Rizin-Bombe hätten platziert werden können.

Bombe hätte 300 Menschen in den Tod gerissen

Wäre dem Tunesier ein Anschlag mit der Bombe gelungen, hätte der verheerende Folgen gehabt. Schon kleinste Verletzungen durch die giftigen Metallteile können fatal enden, den bereits winzige Mengen des Gifts sind tödlich. Gesamt hätte der Tunesier mit seiner Bombe 300 Menschen in den Tod reißen können.

Wir gelangte der Terrorist nach Deutschland?

2015 heiratete Hammami die deutsche Islam-Konvertitin Yasmin D. (43), die er im Web datete, zog anschließend zu ihr nach Köln. und erhielt durch die Eheschließung eine befristete Aufenthaltsgenehmigung („Fiktionsbescheinigung") für Deutschland. 2017 kam das erste gemeinsame Kind zur Welt (fünf brachte die Ehefrau in die Beziehung mit). Die Familie lebt von Hartz IV. (Arbeitslosengeld). Und davon hat sich der Tunesier auch die Zutaten für seine Giftbombe finanziert. Gestern kam die hochschwangere Frau des Verdächtigen ins Krankenhaus – sie soll heute Hammamis zweites Kind bekommen.

(isa)