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GIS-freie Fernseher – erster Anbieter macht Ansage

Pech für Käufer von GIS-freien Fernsehern. Auch sie werden künftig die ORF-Gebühr zahlen (müssen). Nun meldet sich der erste Anbieter zur Causa.

Rene Findenig
Käufer von GIS-freien Fernsehern werden sich ärgern: Auch sie müssen die neue ORF-Gebühr abdrücken.
Käufer von GIS-freien Fernsehern werden sich ärgern: Auch sie müssen die neue ORF-Gebühr abdrücken.
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GIS-freie Fernseher stehen vor dem kompletten Aus. Während ein Rechnungshofbericht astronomische Gehälter im ORF offenlegt –  ORF-Bedienstete sollen im Schnitt (!) 6.100 Euro brutto im Monat verdienen – werden wohl bald alle heimischen Haushalte zur Kasse gebeten. Der Grund: Die GIS in der bisherigen Form ist Geschichte, künftig sollen alle Haushalte (bis auf die bisher GIS-befreiten) eine ORF-Gebühr zahlen müssen, ohne Wenn und Aber. Auch eine Höhe des Betrags kursiert schon, er soll mit rund 24,50 Euro nur unwesentlich günstiger als bisher ausfallen.

Durchs GIS-Schlupfloch Streaming verabschiedeten sich in der Vergangenheit Tausende Nutzer – entweder durch reines Handy- und Laptop-Schauen, oder aber durch den Ausbau des TV-Tuners beziehungsweise durch sogenannte GIS-freie Fernseher. Es handelt sich dabei um TVs beziehungsweise Monitore, für die keine GIS-Gebühr fällig wurde. Möglich ist das, weil die Geräte über keine Tuner verfügen, also quasi nicht empfangsbereite Monitore sind und damit ORF-Programme nicht beziehungsweise nur über das Internet oder die ORF-Mediathek empfangen können.

Noch mehr Geld für den ORF

Entsprechend günstig können die Geräte angeboten werden. Wochenlang waren die beliebten Geräte immer wieder ausverkauft. Die Geräte nutzten zwei Lücken im ORF-Gesetz aus. Einerseits galten sie nicht als empfangsbereite Geräte – wie auch "echte" TVs, bei denen nachgewiesenermaßen der Tuner ausgebaut wurde –, andererseits konnte man auf ihnen auf Hunderte TV-Sender digital zugreifen – und, so kurios es sich anhört, den ORF ohne GIS-Gebühr schauen. Über die App "ORF TVThek" sind generell alle ORF-Programme mit Einschränkungen verfügbar – und das auf den Geräten gebührenfrei.

Doch mit dem Ende der bisherigen Form der GIS wird es teuer für die Besitzer. Die neue ORF-Gebühr wird nämlich von allen Haushalten unabhängig von Empfangsgeräten eingehoben – auch wer keinen TV, kein Radio, kein Internet zuhause hat, wird zahlen müssen. Der ORF wird bei diesem Szenario über 60.000 zusätzliche Zahler erhalten – und dadurch auch mehr Einnahmen, einerseits durch die Gebühr, andererseits durch den Wegfall der GIS-Kontrollen. Nun äußert sich auch der erste Anbieter der GIS-freien Fernseher zur kommenden ORF-Gebühr.

"Es schaut echt nicht gut aus"

Auf TikTok ist am Kanal von "Nogis" ein Video zu sehen, das einen Mann mit nackten Oberkörper am Fußboden zeigt, der versucht, einen Burger zu essen. Satz dazu: "Es schaut echt nicht gut aus." Die Szene soll dabei offenbar an das berühmte Skandal-Video von David Hasselhoff erinnern, der betrunken auf dem Boden liegt und versucht, einen Burger zu verspeisen. Gefilmt wurde die Szene 2007 von seiner Tochter – und war der Wendepunkt, denn mit dem Video konfrontiert, nahm der Schauspieler sein Leben wieder in die Hand.

Auch GIS-frei-Konkurrent Kagis reagiert eher knapp auf die Neuigkeiten der Haushaltsabgabe namens ORF-Gebühr. Auf der Homepage steht zu lesen: "Jetzt noch bis zu 260 Euro mit einem 4K UHD Android oder Smart TV an GIS für 2023 sparen, bevor die Haushaltsabgabe kommt! (Stand Februar 2023)." Hintergrund: Der Verfassungsgerichtshof hat der Regierung bis 1. Jänner 2024 ein Ultimatum gestellt, die bisherige GIS-Gebühr gegen ein neues Modell auszutauschen. Dieses wird nun von ÖVP, Grünen und ORF verhandelt.

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    Die Sportjournalistin gönnt sich eine kleine Leberkas-Semmel.
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    Instagram / Kristina Inhof